Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Tanz auf der Netzkante
Tischtennis: Fast wie von selbst ist der Weg zum Oberliga-Aufstieg für Aufbau Altenburg frei. Ein Patzer in noch drei Spielen wäre drin
Altenburg. Patrick Wohlfahrt steht bereits an der Tischtennisplatte. Seine Kontrahenten kommen aber nicht aus Leubingen, sondern von der eigenen 5. Mannschaft des SV Aufbau. Training statt Punktspiel hieß es kurzfristig am Freitagabend in der Friesen-Turnhalle, nachdem die Sportfreunde wegen eines Todesfalls absagten.
Im Gegensatz vor noch einigen Wochen ist der Weg des Altenburger Tischtennisteams für den Oberliga-Aufstieg frei – ohne Relegation. Das sah bis zum Gipfeltreffen der Altenburger gegen Sponeta II noch ganz anders aus. „Ich glaube, das 9:1 war ein Wirkungstreffer. In der Hinrunde lief alles bei denen, und sie haben viele Spiele knapp gewonnen. Und dieses Mal ist es so: Immer wenn es knapp wird, läuft es gegen sie“, blickt Mannschaftsleiter Horst Voigt auf die schwächelnde Konkurrenz aus der Landeshauptstadt. Das sei gewissermaßen ein Tanz auf der Netzkante. „Die hatten in der Hinrunde ganz viele 9:6- oder 9:7-Spiele und die knappen immer gewonnen. Und jetzt spielen sie oftmals 8:8 oder verlieren Fünf-Satz-Spiele. Da spielt die Psychologie eine Rolle. Wenn du einen Negativlauf hast, ist dieser schwer zu stoppen.“
Ganz im Gegensatz dazu versprühen die Altenburger jetzt mental den Ehrgeiz, den sie schon zu Saisonbeginn zeigen wollten. „Wir sind gut in Form. In der Hinrunde gab es doch manchmal Abstimmungsprobleme im Doppel, der andere war nicht so gut drauf, und jetzt sind wir wie in einem Rausch.“Bis auf Steffen Wagner, dessen Schulterprobleme schon etwas chronisch wirken und er daher etwas kürzer tritt, sind sportlich alle fit. „Ich denke, er wird über den Sommer ein Stabilitäts- und Krafttraining für die Schulter machen“, sagt Horst Voigt.
Bis zum großen Finale liegen noch drei Spiele vor Aufbau, zum einen beim USV Jena am 26. März und dann gegen Leubingen (1.4.) – die beiden Kellerkinder – sowie Schott III am 2. April jeweils zu Hause.
„Eigentlich dürfte nichts mehr schief gehen, da müsste schon viel passieren“, ergänzt AufbauSpieler Patrick Stein. „Zumal wir noch einmal patzen können“, blickt er auf Schott III, das mit einigen Umstellungen im Team der Spitzenkonkurrenz schon sehr gefährlich wurde.