Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Zwecks Geheimhaltung die Rohre weggelassen
Verschollen geglaubtes Bild, das den ehemaligen Aufbereitungsbetrieb in Seelingstädt zeigt, wird zum neuen Exponat in „Wulfs Steigerstube“
Seelingstädt. Wenn Schulklassen oder Gäste des Schullandheimes demnächst das Museum „Wulfs Steigerstube“in Seelingstädt besuchen, werden sie neben Gebrauchsgegenständen der Bergleute, Gesteinsproben und Fotografien vom einstigen Wismut-Bergbaugebiet und der Erzaufbereitung ein neues Exponat bestaunen können: ein großes Bild, 1984 von dem – mittlerweile verstorbenen – Hobbymaler und Betriebsangehörigen Werner Rahm gemalt.
Eindrucksvoll zeigt es den Uranaufbereitungsbetrieb 102 der SDAG Wismut in Seelingstädt. Klaus Binnenhei, ehemaliger Mitarbeiter des Aufbereitungsbetriebs und heute Mitglied im Bergbauverein, kann sich noch genau an dieses Bild erinnern: „Einst hing es im Büro des Betriebsdirektors. Kamen Gäste in den Betrieb, war nicht immer ein Betriebsrundgang möglich und die Abläufe des Betriebes ohne Ansicht oder Modell zu schildern, gestaltete sich schwierig. Deshalb kam der Betriebsdirektor auf die Idee, vom Werk ein Bild malen zu lassen“, erzählt der Seelingstädter, der seit der Wende jedes Jahr eine Zusammenkunft der ehemaligen Aufbereiter organisiert. Das Werk zeigt sämtliche Anlagen und Gebäude bis hin zu Wegen und Plätzen des rund zehn Hektar großen Aufbereitungsareals. Ein Detail des Gemäldes lässt Klaus Binnenhei immer wieder schmunzeln: „Da Geheimhaltungsvorschriften eingehalten werden mussten, wurden beim Bild sämtliche Rohrleitungen weggelassen, damit für den jeweiligen Betrachter die einzelnen Produktionsprozesse nicht ersichtlich und nachvollziehbar waren.“
Dauerleihgabe für „Wulfs Steigerstube“
Bis das Bild nun seinen Platz in der Steigerstube fand, hat es eine Odyssee hinter sich gebracht: Während der Sanierung des Betriebes rettete es ein ehemaliger Wismutarbeiter vor der Verbrennung und lagerte es zwischenzeitlich in einer Garage ein. Später übergab er es dem Traditionsverein Wismut in Chemnitz.
Um das Werk der Öffentlichkeit zu zeigen, wurde nach einem neuen Standort gesucht. Schnell war der Ausstellungsort klar: Da das Bildmotiv den Aufbereitungsbetrieb in Seelingstädt zeigt, musste das Gemälde dort seinen Platz finden. So übergab der Traditionsverein Wismut das Gemälde als Dauerleihgabe an „Wulfs Steigerstube“. Am 31. März wird das Zeugnis der Seelingstädter Historie an das Museum „Wulfs Steigerstube“ offiziell übergeben. Anwesend werden ehemalige Wismuter sein, die an der Entstehung und Rettung des Bildes beteiligt waren. „Sicher werden dann viele damit verbundene Erinnerungen wieder aufleben“, blickt Klaus Mehlhorn, Mitglied des Vorstandes von „Wulfs Steigerstube“, voraus. Auf dem Areal selbst ist heute nichts mehr von der Anlage zu sehen. 1990 wurde die Verarbeitung von uranhaltigen Erzen eingestellt, danach die Seelingstädter Betriebsanlage demontiert und das Gelände saniert. Gera. Beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“in Jena vertrat Pia Kneisel die Musikschule „Heinrich Schütz“. Die junge Pianistin konnte einen 3. Preis erringen. In der Altersgruppe IV starteten die Schülerin mit weiteren fünf Konkurrenten.
Lehrerin Astrid Steinhöfel war voll des Lobes über Pias gemeisterten Vortrag vor der Fachjury an diesem Wettbewerbstag. Das vorzutragende klassische Klavierprogramm verlangt in der Vorbereitung neben Talent zusätzlichen Fleiß und ein besonderes Durchhaltevermögen.
Die 14-Jährige ist ausgewählte Schülerin in der Begabtenförderung des Fördervereins der Musikschule „Heinrich Schütz“. Sie spielt seit zehn Jahren Klavier und konnte schon mehrmals die Stufe Preisträgerin erreichen.
Ihr nächstes Ziel ist der am 20. und 21. Mai dieses Jahres in der Geraer Musikschule stattfindende Wettbewerb „Tastenzauber“. Ein Wettbewerb ausgerufen zur Förderung der Klavierschüler der Musikschule „Heinrich Schütz“und der Spezialklassen des Goethe-Gymnasiums/Rutheneum.