Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Zittersieg im Vogtland
Fußball-Regionalliga: Der FC Carl Zeiss Jena tut sich beim VfB Auerbach ganz schwer, gewinnt aber mit :
Auerbach. Der FC Carl Zeiss Jena hat gestern Abend in der Fußball-Regionalliga vor 1310 Zuschauern beim VfB Auerbach mit 1:0 gewonnen. Das Siegtor gegen über weite Strecken bessere Vogtländer schoss A-Junior Florian Dietz. Damit baute der Tabellenführer seinen Vorsprung auf den Zweiten Energie Cottbus auf acht Punkte aus.
Im Gegensatz zum Heimspiel am Sonnabend gegen Hertha BSC II (2:2) wechselte Jenas Trainer Mark Zimmermann auf zwei Positionen. Er ließ die Stürmer Manfred Starke sowie Timmy Thiele auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückten Bedi Buval sowohl Florian Dietz, der die A-Junioren des FC Carl Zeiss am Wochenende ins DFB-JuniorenVereinspokalfinale geschossen hatte, in die Startformation.
Übrigens: Auf der Tribüne saß auch Sven Köhler, Trainer des Drittligisten Chemnitzer FC. Wem auf dem Platz aber seine besondere Aufmerksamkeit galt, blieb sein Geheimnis.
Zimmermann hatte vor der eigentlich im Februar geplanten Begegnung gegen die Vogtländer gewarnt. „Auerbach spielt sehr clever.“Weshalb er auch eine Leistungssteigerung seiner Elf im Vergleich zum Remis gegen die Hertha-Reserve forderte. Auf schwerem Geläuf, der Platz war durch den Dauerregen mächtig aufgeweicht, taten sich die Thüringer aber schwer. Auerbach, mit den Ex-Jenaern Marcel Schlosser und Marc-Philipp Zimmermann auf dem Feld, war die bessere Mannschaft, gewann einen Großteil der Zweikämpfe. Entsprechend gestalte sich auch das Chancenverhältnis. Bereits in der 4. Minute wurde Raphael Koczor zum ersten Mal geprüft. Mit dem Aufsetzer von Alexander Mattern hatte er seine Probleme. Versuche aus der Distanz schienen an diesem Mittwochabend ein probates Mittel. Auch VfB-Kicker Danny Wild probierte sein Glück, doch sein Schuss strich knapp am Pfosten vorbei (19.).
Und die Gäste? Die fanden kein Durchkommen, schossen bis zur 25. Minute nicht einmal aufs Tor von Stefan Schmidt. Umso überraschender war die Führung eine Minute später. Niklas Erlbeck hob den Ball aus zentraler Position gefühlvoll hinter die Abwehrreihe in den Strafraum. Dietz schaltete am schnellsten, nahm den Ball noch im Flug gekonnt an, drehte sich und zog trocken ins kurze Eck ab. Damit ging Zimmermanns Rechnung auf, der vor der Partie meinte: „Vielleicht hilft uns sein Selbstvertrauen, dass er bei den A-Junioren getankt hat.“
Das Tor drehte den Spielverlauf freilich auf den Kopf. Auerbach musste den Treffer erst einmal verdauen, war jetzt nicht mehr ganz so zwingend. Hatte vor dem Pausen pfiff aber noch eine gute Chance durch Vaclav Heger, dessen Kopfball nach einer Ecke Guillaume Cros auf der Linie klären konnte (45.).
Auch in der zweiten Halbzeit blieb der VfB am Drücker. Die nächste richtig gute Gelegenheit hatte Fabian Paradies, der nach einem Konter unbedrängt zum Schuss kam. Koczor im Jenaer Tor war zur Stelle (56.). Zimmermann reagierte, wechselte Dietz aus und brachte Starke, der das Angriffsspiel zumindest etwas belebte. Doch die Gastgeber rannten weiter beharrlich auf die Jenaer Abwehrreihe an. Die Thüringer waren mehr damit beschäftigt, den Ball herauszuschlagen, als selber einen ordentlichen Spielaufbau zu praktizieren. Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen. Zum Beispiel als Marc-Philipp Zimmermann nach Vorlage von Wild ans Außennetz (77.) traf, oder Koczor Matterns Schuss prallen ließ, Rene Klingbeil aber in höchster Not rettete (87.). Doch das Bollwerk der Gäste hielt, Jena zitterte sich zum Sieg.