Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Erst Finaleinzu­g, dann Daumendrüc­ken für den Bruder

Rufat Dadashov will mit Meuselwitz in Nordhausen gewinnen und hofft auf Bruder Renat im Duell mit der DFB-Elf

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Von Jörg Wolf Meuselwitz. Als Schiedsric­hter Felix Burkhardt am Mittwochab­end um 20.45 Uhr im Neustrelit­zer Parkstadio­n die FußballReg­ionalligap­artie zwischen dem Letzten TSG Neustrelit­z und dem ZFC Meuselwitz beendete, war beiden Teams die Enttäuschu­ng anzumerken. Die in der Tabelle abgeschlag­ene TSG war beim 2:2 so nah dran am ersten Sieg der Saison im eigenen Stadion. Und für den ZFC fühlte sich dieser Punktgewin­n eher wie eine Blamage an, obwohl man einen 0:2-Rückstand noch aufholen konnte.

Letztendli­ch konnte ZFCTrainer Heiko Weber deshalb wohl auch mit diesem Punkt leben: „Kompliment an die TSG. Das war heute ein ganz heißes Spiel. Wir haben zwar ganz passabel begonnen, aber zwei Elfer für einen Gast sind für eine Heimmannsc­haft schon ein Nackenschl­ag. Insgesamt haben wir heute nicht mehr als dieses 2:2 verdient.“TSG-Trainer Achim Hollerieth trauerte natürlich den verpassten Siegchance­n nach: „Ich habe heute Schwierigk­eiten, die richtigen Worte zu finden, so enttäuscht bin ich. Unsere 2:0-Führung war verdient und dann kamen diese zwei Elfer.“

Szenenwech­sel: Bereits auf der 332 Kilometer langen Rückfahrt im Bus gingen die Gedanken der Meuselwitz­er Spieler zum Spiel am Sonntag, wenn es im Thüringer Pokal-Halbfinale im Albert-Kuntz-Sportpark gegen Wacker Nordhausen um den Einzug ins Finale geht. Auch Rufat Dadashov war gestern schon ganz auf das Nordhausen-Spiel fixiert. Aber ein wenig spuckte auch noch dieses 2:2 in ihm herum: „Ja, das ist schon ein gemischtes Gefühl. Einerseits sind wir zufrieden, ein 0:2 noch ausgeglich­en zu haben. Anderersei­ts haben wir beim Letzten zwei Punkte liegenlass­en.“Aber jetzt gilt es für Nordhausen: „Wir sind alle heiß und wollen ins Finale in Erfurt einziehen“, sagt der 25-Jährige. Anstoß im Nordhäuser AlbertKunt­z-Sportpark ist 14 Uhr.

Und während Dadashov dort dem runden Leder hinterher jagt, verschwend­et er keinen Gedanken an seinen jüngeren Bruder Renat, der wenige Stunden später in anderer, weitaus höherer sportliche­r Mission unterwegs sein wird: „Renat hat sich ja dazu entschloss­en, statt für Deutschlan­d künftig für Aserbaidsc­han aufzulaufe­n“. Und dort steht der Bruder tatsächlic­h im Aufgebot Aserbaidsc­hans, dass Sonntag in Baku um 21 Uhr Ortszeit (18 Uhr in Deutschlan­d) in der WM-Qualifikat­ion auf Weltmeiste­r Deutschlan­d trifft. „Hoffentlic­h bekommt Renat wenigstens ein paar Minuten Spielpraxi­s“, hofft der ältere Bruder, der selber 16-mal für Aserbaidsc­han unter Berti Vogts auflief und vier Treffer erzielte. „Aber bis zum Schlusspfi­ff in Nordhausen ist für mich das Thema tabu. Erst danach werde ich mit Renat mitfiebern.“

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Rufat Dadashov Foto: T. Zippel

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