Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Erlebnis Ostthüringen Tour
Am Anfang stand der Olaf-Ludwig-Pokal – inzwischen betreut Paula Kerndt eine Nachwuchsgruppe beim SSV Gera
Gera. Über den Olaf-LudwigPokal kam sie 2008 zum Radsport, zum SSV Gera, fuhr zweimal die Ostthüringen Tour, weiß also, was auf die NachwuchsRadsportler ab Freitag zukommt. Zum 15. Mal organisieren die Geraer das Etappenrennen, diesmal in Gera, Hermsdorf und Münchenbernsdorf, für die Altersklassen U11, U13 und U15 weiblich.
„Ja, die Ostthüringen Tour ist etwas ganz besonderes“, sagt die 20-Jährige. Anstrengend, ungewohnt, drei Etappen an drei Tage – aber auch ein Erlebnis. Im Renntempo ist die Geraerin seit rund drei Jahren nicht mehr unterwegs, entschied sich, als sie dem Juniorinnenalter entwachsen war, für ein Studium, für die Trainerlaufbahn. „Das war mir wichtig, als Trainerin für den Nachwuchs da sein zu können, meine Erfahrungen weiter zu geben, den Kids die Freude, die der Radsport trotz aller Anstrengungen bietet, zu vermitteln.“
Entschieden hat sie sich für eine duales BWL-Studium mit Fachrichtung Sportmanagement an der Internationalen Berufsakademie in Erfurt. Ihren Praxisteil absolviert sie in Gera bei der S-Event Sport und Marketing-Agentur, ist zum Beispiel in die Vorbereitung der Apres Tour Gera eingebunden.
17 Sportler zählt ihre U11Trainingsgruppe im SSV Gera – eine rekordverdächtige Zahl und Zeugnis der Sichtungsarbeit der Geraer. Und mit Gwen Böttcher hat die junge Trainerin eine Rennerin, die in der Gesamtwertung der Ostthüringen Tour eine gute Rolle spielen könnte. In den Osterferien war sie mit ihrer Gruppe in Bad Schmiedeberg im Trainingscamp und fuhr in Klöden ein Rundstreckenrennen und ein Geschicklichkeitsfahren – Gesamtsiegerin Gwen Böttcher.
Jetzt komme es darauf an, die Aufregung zu nehmen, die Strecken der Tour einmal abzufahren – warum nicht den Heimvorteil nutzen. Mit dabei auch die bulgarische Delegation, die gestern in Gera anreiste und bis Dienstag bleibt – und neben tschechischen und französischen Rennern die Tour international macht.
Gern gibt sie ihre Erfahrungen an die Radkids weiter, fährt die bis zu 40 Kilometer langen Trainingsrunden mit, auch wenn es regnet – auch bei der Ostthüringen Tour kann es nass werden. Als Trainerin versucht sie, dass der Spaß am Sport im Mittelpunkt steht, sie sei für fast jeden Blödsinn zu haben, sofern alles funktioniert, doch ohne Disziplin läuft im Sport nichts zusammen. Doch sie kann sich nicht beschweren über ihre Sportler und sie weiß schon, wenn sie in die U13 wechseln, wird das wieder ein emotionaler Moment werden – doch wenn sie verfolgt, wie sich Michelle Metzner und Arthur Maul machen, die sie einst betreute, dann macht das auch ein bisschen Stolz. ihrer U18-Damenmannschaft um Sophie Schwarz, Laura Östreich, Martha Krößner und Felicitas Junghannß die einzige Chance. „Diesmal wird aber in einer Staffel gespielt, das heißt, der Sieger steht nach der Meisterrunde fest“, so der Coach. Schmölln ist mit zwei Teams dabei. Für die Herren und Herren 40 heißt es dagegen, den Klassenerhalt in ihren Bezirksligen zu schaffen. „Ich glaube, dies ist das einzig realistische, und das dürfte dieses Jahr auch schwerer werden, die Klasse zu halten.“Personell gibt es beim TCS keine Änderungen. „Aber einige Verletzte haben wir noch zum Saisonstart“, so Andreas Bendick.