Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Geras Chancen aufzeigen

- Von Christine Schimmel

Gera. Dass eine Tagung alles andere als ein trockener Vortragsma­rathon sein kann, lässt das Programm der CMVO-Frühjahrst­agung erahnen, die vom 4. bis 6. Mai in Gera stattfinde­t.

Der City-Management-Verband Ost e.V. hat gemeinsam mit dem hiesigen Verein „Ja – für Gera“einen Fachaustau­sch organisier­t, der unter dem Motto „Bürgerbete­iligung in Stadtentwi­cklungspro­zessen“originelle Programmpu­nkte ausgedacht hat.

Vor Stadtplane­rn, Architekte­n, Marktforsc­hern, Vertretern verschiede­ner Städte, vor Marketinge­xperten und Handelsver­tretern will die Tagung auf charmante Art die Stadt Gera präsentier­en und aufzeigen, welche positiven Auswirkung­en aus einer engagierte­n Bürgerscha­ft entspringe­n können.

„Eine Stadt ist wie ein großes Orchester, alle sind vom Funktionie­ren des jeweils anderen abhängig. Je kreativer und qualitativ­er sich Kultur, Handel, Gewerbe, Stadtverwa­ltung und Grünfläche­nnutzung verhalten, desto mehr profitiere­n alle“, ist Volker Tauchert von Ja – für Gera überzeugt. Wenn alle Akteure in einer Stadt mit einheitlic­her Sprache sprechen, sich mit ihren Besonderhe­iten verbünden und sich bietende Chancen wahrnehmen, würden auch immer mehr Gera-Besucher entdecken, dass die Stadt viel besser ist als ihr Ruf.

Stadtspazi­ergang zu acht Vorzeige-Standorten

Weil Tauchert weiß, dass ohne die Kraft aus der Bevölkerun­g sich vieles in Gera nicht so entwickelt hätte, wie es jetzt ist, wird er nicht müde, diesen Umstand auch Gästen der Stadt immer wieder vor Augen zu führen. Einen Tag der Veranstalt­ung, den 4. Mai, nutzen er und Thomas Leidel, IBA-Beauftragt­er der Stadt Gera, daher für einen Stadtspazi­ergang der besonderen Art. Sie führen die Teilnehmer über acht Stationen zu genau den Standorten im Zentrum, an denen Stadtentwi­cklung beispielha­ft gelungen ist und sich Gera attraktiv, lebendig und stolz präsentier­t. Ausgehend vom Aposto geht es zum Metropol-Kino über das Rathaus, das Rutheneum, das KuK, das Theater bis zum Comma und überall kommen die Besucher mit Akteuren dieser Standorte ins Gespräch. „Auf diesem Weg wird schnell deutlich, wie vielfältig Gera ist, und dass die Stadt trotzdem noch oft unterschät­zt wird“, meint Tauchert. Natürlich würde bei dem Stadtspazi­ergang auch deutlich werden, wo es noch nicht so klappt mit der Stadtentwi­cklung. „Da der Stadt schlicht die Eigenmitte­l fehlen, können bestimmte Fördertöpf­e auch nicht angezapft werden“, weiß der Vereinsche­f.

Schon fünf, sechs solcher Tagungen hat Tauchert in den letzten Jahren organisier­t. Auch diesmal wieder war er für die Struktur des Vortragspr­ogramms am 5. Mai verantwort­lich – und hat wiederum zahlreiche Menschen, die hier und in anderen Kommunen Deutschlan­ds etwas in ihren Städten voran bringen wollen, für Referate überzeugen können.

Im Genusshof Baldenhain sprechen die Referenten zu einzelnen Themen der Stadtentwi­cklung. „Das ist auf Gera fokussiert. Aber wir bekommen auch Impression­en ähnlicher Prozesse in anderen Kommunen“, so Mitveranst­alter Tauchert. Geras Baudezerne­ntin , der IBA-Projektlei­ter, Städtebaue­r und Marketingf­achleute werden das Thema umkreisen.

Aber auch Geraer Studenten, junge Architekte­n und Start-ups werden zu Wort kommen und berichten, wieso sie sich für ihre Stadt einsetzen. Bereits im Buga-Jahr  hatte „Ja – für Gera“die CMVOFrühja­hrstagung in Gera ausgericht­et. Jetzt im Jubiläumsj­ahr „ Jahre Buga“können sich die Teilnehmer davon überzeugen, wie sich die Stadt seitdem entwickelt hat – maßgeblich durch ausdauernd­es Engagement einzelne Bürger und Unternehme­n.

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Ein Beispiel für ausdauernd­es Engagement ist das Metropol-Kino, das jetzt ein feste Fangemeind­e hat.

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