Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Leserpost
Rosin sollte Mandat zurückgeben
Zum Beitrag „SPD-Frau Rosin vor Wechsel in CDU-Fraktion“(OTZ, 26.4.2017).
Es ist nicht zu fassen. Im Thüringer Landtag kann man scheinbar die Fraktionen wechseln, wie man will. Bei der Landtagswahl im September 2014 errang Marion Rosin ein Mandat für den Thüringer Landtag über die Landesliste der SPD Thüringen. Dies war der Wille der Thüringer Wähler. Frau Rosin missachtet meiner Meinung nach diesen und wechselt die Partei.
Wollten das die Bürger in Thüringen? Hätten sie es gewollt, hätten sie sicher gleich CDU gewählt. Frau Rosin erhielt einen der zwölf Sitze im Thüringer Landtag für die SPD, über die Landesliste, und nicht für die CDU oder eine andere Partei.
Hier wurde meiner Meinung nach der Wählerwille gebrochen. Wenn man als Abgeordneter mit seinem Mandat nicht mehr im Einklang ist, sollte man es zurückgeben, damit ein Nachrücker den Wählerwillen wahrnehmen kann. (gekürzt)
Heinz Sibilski, Rudolstadt
Oper lieber nicht angeschaut
Zum Beitrag „Gefangen im Irrsinn von Liebe und Krieg“(OTZ, 27.4.2017).
Recht herzlichen Dank für Ihren Vorbericht zur bevorstehenden Premiere der Mazeppa (so heißt sie in meinen Opernführern, nicht Masepa) in Gera. Eigentlich wollte ich mir das ansehen, aber der Bericht und das eingestellte Bild haben mich sofort eine Kehrtwendung machen lassen. Sie schreiben selbst, dass die Oper 1709 im Kosakenmilieu handelt. Die Abbildung zeigt heutige Kleidung, im Text wird darauf verwiesen, dass die Oper aktualisiert wurde und nun in der heutigen Ukraine handelt. Das will ich nicht sehen. Da fahre ich lieber nach Chemnitz oder Nordhausen, wo ich zuletzt eine herrliche Salome erleben durfte. Davon kann man in Gera nur träumen.
Ulrich Bräunlich, Gera
Schläfer räkeln sich längst in Betten
Zum Beitrag „Gabriel: Einsatz im Irak wichtig“(OTZ, 21.4.2017) diese Meinung.
Liest man diese Zeilen, dann kann man über so viel Blauäugigkeit nur das Haupt schütteln. Glaubt der Minister wirklich ernsthaft an diese Aussage, dass mit Deutschlands Unterstützung für die Peschmerga unser Land sicherer vor Terror wird?
Militärisch wird es in diesem „sauberen“Krieg „ohne Kollateralschäden“westlicher Allianzen einen Sieger geben, der IS aber weiter in den kranken Hirnen existieren. Die „Schläfer“räkeln sich doch schon lange in deutschen Betten und warten nur darauf geweckt zu werden.
Helmut Färber, Lehesten
Besser Güterzüge auf Neubaustrecken
Zum Beitrag „OberleitungsLastwagen bald auf der Autobahn“(OTZ, 12.4.2017).
Von der Lkw-Lobby wird derzeit geradezu ein Hype für eine Technologie entfacht, die erst vor einigen Jahren im Straßenverkehr bei Oberleitungsbussen ausgerottet wurde. Da der Transport großer Lasten über weite Entfernungen hohe Fahrdraht-Spannungen erfordert, würden mit dieser „Elektrifizierung“unserer Autobahnen auch die Gefahren für den übrigen Individualverkehr massiv zunehmen, so zum Beispiel, wenn eine Fahrleitung reißt oder ein Fahrleitungsmast umgefahren wird. Gesamtvolkswirtschaftlich wesentlich sinnvoller wäre es dagegen, unsere teuren elektrifizierten Neubaustrecken nachts für den Güterverkehr zu nutzen.
Die dafür erforderlichen Güterbahnhöfe waren hierzulande einst vorhanden, wurden aber in der traurigen Ära Mehdorn geschlossen, nur um unsere damalige Staatsbahn zu privatisieren und an die Börse zu bringen.
Ökonomisch betrachtet, kann diese Lkw-Technologie nicht kostengünstiger als der Gütertransport auf der Schiene sein, zumal ein Güterzug bis zu 4000 Tonnen transportieren und dabei auch die vorhandene Gleisund Sicherungsinfrastruktur nutzen kann, wohingegen für die gleiche Transportlast mindestens 10 040 Tonnen-Lkw erforderlich wären. Es ist daher anzunehmen, dass diese milliardenteure „Elektrifizierung“unserer Autobahnen ebenso wie die Merkelsche Chaos-Stromwende verlaufen wird, nämlich auch chaotisch und nur zu Lasten unserer steuerzahlenden Bürger. (gekürzt)
Gerd Nagel, Wurzbach Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Texte zu kürzen. Leserbriefe per E-Mail senden Sie bitte an leserbrief@otz.de