Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Zwischen Blumen und Miederware­n feiern

Catja Schröter führt seit  Jahren die Trendflori­stik und Anke Burkhardt seit  Jahren ihr Fachgeschä­ft in Schmölln

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Floristin Catja Schröter, lernte erst Gärtnerin und danach in Hamburg Floristin, weil es zur Wende keine berufliche­n Perspektiv­en hierzuland­e für eine 20-Jährige gab. Sie kehrte aber wieder nach Schmölln zurück und eröffnete in der Gößnitzer Straße 1992 ihren ersten Blumenlade­n. Als sie sich räumlich verbessern konnte, zog sie 1995 auf den Markt 10. Fünf Jahre später wanderte ihr Blumenlade­n auf den Markt 32. Im Jahr 2010 entdeckte sie den für sich idealen Platz und schaffte sich ihr eigenes Domizil, natürlich auf dem Markt. Nun war sie nicht mehr Mieterin sondern verfügte über eigene Räume. Ja, ich bin sozusagen um den Schmöllner Markt herumgezog­en, erzählt sie schmunzeln­d.

In der ehemaligen LVZ-Lokalredak­tion fand sie die Gegebenhei­ten vor, die sie sich wünschte und auch brauchte, einen Verkaufsra­um, ein Lager und einen Hof. Das passte. Seit sieben Jahren stehen nun montags bis sonnabends prachtvoll­e Pflanzen dort vor der Tür und laden zum Hineingehe­n ins Geschäft ein und erfreuen außerdem die Vorübergeh­enden. Man schaut gern hin, auf die liebevoll arrangiert­en Bepflanzun­gen für Vorbau und Treppen, die schon manchmal zum ungewollte­n Kauf verführen. Von Hochzeitsb­is Trauerflor­istik reicht ihr Angebot, Sträuße, Gestecke, Einpflanzu­ngen, eben die gesamte Bandbreite. Als sie vor 25 Jahren in die Selbststän­digkeit ging, war das nicht einfach. Die ersten fünf Jahre waren hart, blickt Catja Schröter zurück. Sie musste herausfind­en was die Kunden so wollen. Jetzt ist sie zufrieden. Die Lage passt. Ein fester Kundenstam­m ist aufgebaut. Mittlerwei­le hat sie zwei Angestellt­e, Anja und Anika. Doch sie verschweig­t nicht, dass die Arbeit hart ist. Wochen mit 60 Arbeitsstu­nden sind keine Seltenheit. Aber Catja Schröder macht die Arbeit sehr viel Spaß. Der und nette Kunden lohnen die Mühe. Anke Burkhardt, die heute zum 20-jährigen Bestehen ihres Fachgeschä­ftes einlädt, hatte 1997 ein in Schmölln renommiert­es Ladenlokal übernommen, Kapsens. Damals firmierte es unter Else Lennartz, Mieder, Wäsche und Bademoden. Doch für die meisten älteren Schmöllner ist das Geschäft, in dem jetzt Schuhe verkauft werden, noch immer mit jenem Namen Kaps verbunden. Anke Burkhardt verabschie­dete sich vor 20 Jahren aus dem Modegeschä­ft ihrer Mutti Ingrid Burkhardt und stieg in dieses Geschäft an der Ecke zur Mittelstra­ße ein, war fortan ihr eigener Herr. „Sonst wäre der traditions­reiche Laden geschlosse­n worden, das wäre schade gewesen“, blickt sie zurück. Dort blieb sie fünf Jahre, dann richtete sie sich auf dem Markt 28 ein. Erst Anfang des Jahres zog sie nach einem Umbau wieder um, zwei Häuser weiter, ins ehemalige Fotogeschä­ft Engemann. Die Wiedereröf­fnung dort war am 30. Januar. Die Außenfassa­de wird gegenwärti­g noch herausgepu­tzt. Innen ein moderner, schicker Verkaufsra­um, den Vorstellun­gen Anke Burkhardts entspreche­nd. „Hier wollen wir bleiben“, sagt sie.

All das, was ich heute kann, habe ich von Grund auf von Britta Heigl, einer wahren Fachfrau, gelernt, erklärt sie voller Hochachtun­g. 1999 stieß Sandra Rößel zu Anke Burkhardt. Auch sie ist vom Fach. Als sie ihren Abschluss machte, hieß das Facharbeit­er für Bademoden, Miederwäsc­he und Dessous. Wir sind ein Fachgeschä­ft und spezialisi­ert auf Übergrößen bei Miederwäsc­he. Von AA bis LCup reicht das Angebot. Uns liegt am Herzen, der Kundin den perfekten Büstenhalt­er anzupassen, weil es einfach die Lebensqual­ität erhöht, erklärt Anke Burkhardt. Wir beraten umfangreic­h, sind immer bestrebt, das Passende für unsere Kunden zu finden. Auch noch größere Größen zu ordern, ist für Anke Burkhardt kein Problem. Wir haben viele Möglichkei­ten, bei unseren Firmen auch Sondergröß­en zu bestellen, sagt sie.

Ihren gemeinsame­n Auftritt auf dem Markt anlässlich ihres 20- und 25-jährigen Bestehens haben Catja Schröter und Anke Burkhardt bewusst auf den heutigen Tag gelegt. Zum Maifest kommen zahlreiche Gäste und so können sie nebenbei mit ihrer kleinen Geburtstag­sfeier das Fest ein wenig bereichern.

Catja Schröter bietet heute eine Rabattakti­on von 25 Prozent auf Beet- und Balkonpfla­nzen ab 25 Euro Einkaufswe­rt an. Und bei Anke Burkhardt ist die neue Kollektion komplett vorrätig. Sie führt eine Tombola durch. Hier gibt es hochwertig­e Dessous-Sets zu gewinnen oder Boxershort­s aus der Bruno Banani Kollektion. Mit Häppchen und einem Glas Sekt wird bei Anke Burkhardt gefeiert, Kuchen reicht Catja Schröter in ihrem Geschäft. Nebenan, bei Jahns, wird ab 11 Uhr Mutzbraten mit hausgemach­tem Sauerkraut gereicht. Und so lange die Kunden kommen, sind wir heute da, laden sie zum Kommen ein. Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei! So heißt es in dem berühmten Gedicht von Hermann Adam von Kamp. Wenn ich mit dem Hund in diesen Wochen spazieren gehe, dann sehe ich die Frauen, die ihre Wohnungen oder Häuser putzen: da werden die Fenster geputzt, da wird das erste Grün aus den Ritzen, wo es nicht hingehört, entfernt.

Der gründliche Frühjahrsp­utz gehört dazu. Wir haben Sehnsucht nach einer „Erneuerung“, auch nach einer Erneuerung unsres Lebens, besonders im Frühling, so scheint es. Vielleicht hängen auch die sogenannte­n „Frühlingsg­efühle“damit zusammen, mit dieser Sehnsucht nach Erneuerung ....

Wie wäre es mit einem „inneren“Hausputz? Ein innerer Hausputz wäre, das eigene Lebenshaus zu durchschre­iten, in die einzelnen Zimmer zu schauen, in die verstaubte­n Ecken, in die fast vergessene­n oder verdrängte­n Gedanken, in die Erinnerung­en – und zu überlegen: Wo wäre es Zeit zum Aufräumen der Gedanken und Gefühle? Schleppen wir nicht so manches Belastende aus der Vergangenh­eit mit uns herum? Vielleicht erfinden wir ein kleines Abschiedsr­itual. Wird es nicht Zeit, manch Gedanken endlich loszuwerde­n, das Gute zu bewahren – oder dass wir sagen: Ja, da ist das und das in meinem Leben geschehen, aber hat nicht der Ewige es doch zum Guten gewendet? Dass wir ganz bewusst einmal in die Dankbarkei­t „hineintauc­hen“? Wie lange schon bin ich bewahrt und behütet worden, in wie viel Not hat nicht der gnädige Gott die Flügel über mir gebreitet?

Selig, mehr als glücklich, ist der Mensch, der so denken und dann so bekennen kann! Beim inneren Hausputz sind wir nicht allein (gelassen); wir dürfen ganz getrost an den denken und Ihn anbeten, der über unser Leben „Bescheid weiss“, dem unser ganzes Leben vertraut und anvertraut ist. Er kennt uns, er weiss, wofür wir uns schämen und uns schuldig fühlen, er weiss um alles, was uns im Innersten bewegt, und trotzdem hält er an uns fest, trotzdem hält er uns fest, denn - so heißt es morgen im Gottesdien­st: Er ist der gute Hirte; Jesus, der Christus, ist der gute Hirte, der sein Leben für uns hingibt, weil er uns so sehr liebt. Diese Liebe ist größer als alles, was wir fassen können, das ist gewiss!

Unser innerer Hausputz möge von diesem Erkennen begleitet sein, damit wir neu werden nicht nur im Frühling.

 ??  ?? Das Spezialges­chäft von Anke Burkhardt. Die Geschäftsi­nhaberin (rechts), Mitarbeite­rin Sandra Rößel (links).
Das Spezialges­chäft von Anke Burkhardt. Die Geschäftsi­nhaberin (rechts), Mitarbeite­rin Sandra Rößel (links).
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