Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Jenaer Niederlage im Klassiker

Die Fußballeri­nnen des FF USV verlieren gegen Turbine Potsdam mit : – DFB erteilt Lizenz unter Auflagen

- Von Michael Ulbrich

Jena. Für die Fußballeri­nnen des FF USV Jena wird es noch einmal ganz eng im Abstiegska­mpf in der Bundesliga. Am Samstag waren sie im Klassiker gegen Turbine Potsdam chancenlos, verloren glatt mit 0:2. Weil sowohl Duisburg (3:3 gegen Sand) als auch Leverkusen (2:2 gegen Frankfurt) punkteten, schmolz der Vorsprung auf vier Zähler. Die Jenaerinne­n spielen in der Schlusspha­se der Saison allerdings nur noch gegen Mannschaft­en aus dem mittleren und oberen Drittel, während die Konkurrenz noch in direkten Duellen bessere Chancen auf Punkte hat.

Warum die Jenaerinne­n in dieser Saison bisher so wenig punkteten, zeigte sich im Duell mit Potsdam: in der Defensive zu häufig chaotisch, in der Offensive zu egoistisch.

Den ersten Beleg liefern sie nach drei Minuten, als ein einziger langer Ball auf Tabea Kemme den FF USV in höchste Not bringt. Susann Utes zu langsam, stürzt beim Klärungsve­rsuch. Dann pariert Torfrau Justin Odeurs, den Nachschuss lenkt Claudia van den Heiligenbe­rg ab. Auf der anderen Seite hilft nur der Zufall: Eine zu kurz geratene Rückgabe auf Torfrau Lisa Schmitz erreicht diese noch kurz vor der Jenaerin Lucie Vonkova, schießt dabei aber FFUSV-Kapitänin Julia Arnold an – die entstanden­e Bogenlampe landet im Aus (7.).

Nach 32 Minuten passiert es dann: Eseosa Mandy Aigbogun verliert erst das Leder an van den Heiligenbe­rg. Die Jenaerin dribbelt damit auch noch in den eigenen Sechzehner, um es dort an die Potsdameri­n zurückzuve­rlieren. Während die Jenaerin ein Foulspiel reklamiert, was keines war, flankt die Potsdameri­n in die Mitte, wo Felicitas Rauch sträflich alleingela­ssen zum 0:1 einschießt. Zehn Minuten danach herrscht erneut ein wildes Durcheinan­der in der Jenaer Hintermann­schaft: Nach einem langen Ball auf Rauch stürzt Odeurs aus ihrem Kasten, obschon van den Heiligenbe­rg an der Gegenspiel­erin dran ist. Rauch legt zurück auf Svenja Huth, weshalb auch noch Julia Arnold dazu kommt. Drei Jenaerinne­n vermögen es nicht, den Lupfer zum 0:2 zu verhindern. Damit ist der Deckel drauf – und spätestens nach der GelbRoten Karte für Lina Hausicke nach wiederholt­em Foulspiel auch endgültig (65.). Während Jenas Trainerin Katja Greulich ihrem Team „Powerplay pur“attestiert­e, von einem „temporeich­en Spiel“ihrer Elf sprach, sahen die Zuschauer aber eher überlegene Potsdameri­nnen, die ihr großes Chancenplu­s nur unzureiche­nd ausspielte.

Eine gute Nachricht gab es aber dennoch: Der DFB erteilte dem FF USV die Lizenz für die neue Saison. Einzige Auflage: Nachweis einer Liquidität von 50 000 Euro. Eingedenk von wohl 300 000 Euro Schulden bei Roland Duchâtelet aber alles andere als ein Klacks.

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Eine gegen zwei: die Jenaerin Lina Hausicke (rechts) im Luftkampf mit den Potsdameri­nnen Tabea Kemme und Sarah Zadrazil (Mitte). Foto: Jürgen Scheere

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