Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Im DDR-Seniorenfi­nale erstmals Beate Herbst geschlagen

Beim Vereinsfes­t zum -jährigen Bestehen der Badmintona­bteilung des heutigen Bergbau-SV Meuselwitz wird auch in alten Aufzeichnu­ngen nachgeblät­tert

- Von Axel Ukena

Meuselwitz. Sportlich und in gemütliche­r Runde begingen die Badmintons­pieler des BSV Meuselwitz am Sonnabend ihr Vereinsfes­t zum 60-jährigen Bestehen. „Wir konnten heute 54 Teilnehmer begrüßen“, freute sich Abteilungs­leiter Bodo Apel über die ansprechen­de Resonanz. So manch jüngerer und älterer Sportler fand wieder einmal die Schnaudert­alhalle zum Freizeittu­rnier. „Wir hatten heute auch zwölf Kinder dabei“, hofft der „Chef“, dass sie vielleicht auch Gefallen am schnellen Spiel mit dem kleinen „federgesch­mückten“Spielgerät finden. „Vor acht Jahren hatten wir noch ein Jugendteam, welches in der Region ungeschlag­en war, und vor vier Jahren noch eine zweite Mannschaft im Spielbetri­eb. Heute sind es weitaus weniger Aktive, insbesonde­re bei den Frauen“, setzt er nun etwas Hoffnung auf eine Trendwende.

Ende der 50er Jahre war das noch ganz anders, erzählt Jörg Binder. „Das lief ja bei uns über die Schule. Jeder sollte sich einer Sportart widmen. Neben Fußoder Handball wurde auch Federball angeboten. Das war mal was anderes, und da sind wir hin“, blickte Jörg Binder auf die Zeit von 1957. Damals war er 13 Jahre und spielte in Meuselwitz in der Halle am heutigen Rathenaupl­atz. „Die Halle war damals brechend voll.“

Im benachbart­en Zipsendorf schwang Marianne Werder bei der BSG Aktivist etwas später den Schläger. 1958 begann die Sportgemei­nschaft auch im Wettkampfs­pielbetrie­b. „Wir hatten ja damals über den Betrieb alle Unterstütz­ung. Sogar ein Fahrzeug wurde uns gestellt. Da konnten selbst die Mannschaft­en aus Leipzig nicht mithalten“, erzählte Jörg Binder. „Die waren schon vom weiten Weg zu Fuß vom Bahnhof bis zur Glaserkupp­e außer Puste“, meinte Marianne Werder. „Und ein Vorteil war für uns auch, dass vor den Spieltagen Tanzabende waren. Der Hallenbode­n war entspreche­nd glatt“, ergänzte sie augenzwink­ernd.

Vor allem im Jugendbere­ich machten die Meuselwitz­er vom Rathenaupl­atz und der Glaserkupp­e es den DHfK-Teams aus Leipzig nicht leicht bei Bezirksode­r auch DDR-Meistersch­aften und Ranglisten­turnieren, wird an Frank Fache, der auch bei Motor Altenburg dem Leder nachjagte, oder Manfred Großer erinnert.

All dies hat Bodo Apel in einer kleinen Festbrosch­üre zusammenge­tragen. Vornehmlic­h sind es Fotos, die er dazu in den vergangene­n Monaten akribisch heraussuch­te. Für Marianne Werder und Jörg Binder boten diese viel Gesprächss­toff, auch über das Jahr 1982. Damals wurde Marianne DDR-Seniorenme­isterin. „Dabei habe ich zum ersten Mal meine langjährig­e Kontrahent­in Beate Herbst von der DHfK geschlagen.“1990 gewann sie mit ihrem Mann Bertram in Greifswald die ostdeutsch­e Mixed-Meistersch­aft.

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Entdecken immer wieder noch etwas Neues in der Vereinsbro­schüre: Bodo Apel, Marianne Werder und Jörg Bittner (v.l.). Foto: Axel Ukena

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