Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Leeres Asylheim in Gera soll in Bereitschaft bleiben
Das ehemalige Wismut-Krankenhaus in Gera schließt als Flüchtlingserstaufnahme voraussichtlich zum Jahresende.
Gera. Für das Wismut-Krankenhaus in Gera hat das Land konkrete Pläne, wenn es als Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung geschlossen wird. „Die Frage für ein Nachnutzungskonzept stellt sich nicht“, sagt Migrationsminister Dieter Lauinger (Grüne). Es stehe fest, dass das Krankenhaus in Bereitschaft bleibe, um bei einem erneuten Zustrom wieder für Flüchtlinge geöffnet zu werden.
„Wir können nicht riskieren, dass noch einmal wie im Herbst 2015 durch ein sprunghaftes Ansteigen der Flüchtlingszahlen alles aus dem Ruder läuft“, sagt Lauinger. Das Land bekomme auch null Entwarnung von der Bundesregierung. „Keiner weiß, wie sich die Situation in der Türkei in einem halben oder einem Jahr entwickeln wird. Keiner weiß, welche neuen Brandherde sich in der Welt ergeben.“
Derzeit sind die beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Gera und in Suhl nur mit 300 Flüchtlingen belegt, obwohl beide Häuser jeweils Platz für über 1000 Bewohner bieten. Aus finanziellen Gründen werde deshalb voraussichtlich zum Jahresende die Geraer Erstaufnahme in den Bereitschaftszustand versetzt. „Andere Objekte haben wir bereits an das Innenministerium, die Bundeswehr oder die Fachhochschule Gotha zurückgegeben“, sagt Lauinger.
Doch fällt das ehemalige Wismut-Krankenhaus nun in einen Dornröschenschlaf? „Natürlich müssen wir die Immobilie kont- rollieren und in die Erhaltung investieren“, versichert Lauinger. In dem Gebäude betreibt das Land seit Oktober 2015 eine Erstaufnahme für Flüchtlinge.
Zunächst hatte das Land das Ex-Krankenhaus von der Stadt gemietet. Im März 2016 kaufte der Freistaat das Objekt von der Kommune für fünf Millionen Euro. Die Stadt Gera wollte die Einnahmen für die Schulsanierung einsetzen.