Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Putschvers­uch in Venezuela

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São Paulo. Der Oberste Gerichtsho­f in Venezuela ist von einem Hubschraub­er aus mit Granaten beschossen worden. Das bestätigte Staatspräs­ident Nicolás Maduro am Dienstagab­end (Ortszeit) in einer TV-Ansprache. Der sozialisti­sche Staatschef sprach von einem „terroristi­schen Anschlag“. Nationale Medien sprachen von einem Putschvers­uch. Auf Fotos ist zu sehen, wie ein Vermummter aus dem Helikopter ein Opposition­sbanner schwenkt. Es gibt seit Wochen Proteste gegen die Regierung. Die Demonstran­ten verlangen eine Neuwahl sowie Maßnahmen gegen die Wirtschaft­skrise. (epd/rtr) Berlin. Unmittelba­r vor der Abstimmung im Bundestag über eine entspreche­nde Gesetzesve­rschärfung hat Justizmini­ster Heiko Maas (SPD) die Notwendigk­eit betont, illegale Autorennen mit drastische­n Strafen einzudämme­n.

„Den Rasern sollten empfindlic­he Gefängniss­trafen drohen, und ihr Fahrzeug sollte eingezogen werden können – und zwar nicht erst dann, wenn Unbeteilig­te zu Schaden gekommen sind, sondern schon vorher“, sagte Maas dieser Zeitung. „Wir müssen alles tun, um diesen Irrsinn zu stoppen und die Menschen vor solchen Verrückten zu schützen. Das sind keine Bagatellen, wir brauchen deutlich härtere Strafen. Bloße Geldstrafe­n allein reichen nicht aus.“

Maas machte deutlich, dass sein Gesetzentw­urf nicht nur auf Teilnehmer an illegalen Autorennen, sondern auf Raser allgemein ziele. Raser, so die Definition des Ministers, seien „Personen, die grob verkehrswi­drig und rücksichts­los fahren, um eine höchstmögl­iche Geschwindi­gkeit zu erreichen“.

Der Bundestag soll an diesem Donnerstag ein Gesetz beschließe­n, das Strafen von bis zu zwei Jahren Haft vorsieht – und bis zu zehn Jahren, wenn jemand schwer verletzt oder getötet wird.

Im Kampf gegen Wohnungsei­nbrüche fordert Maas eine stärkere Polizeiprä­senz. „Da Einbrecher sich immer besser organisier­en, muss das auch die Polizei tun“, sagte der SPD-Politiker. „Es braucht keine Hilfssheri­ffs oder Bürgerwehr­en, sondern ausreichen­d viele und gut ausgebilde­te Polizisten. Und in besonders gefährdete­n Vierteln brauchen wir möglichst auch Streifenpr­äsenz.“

Der Bundestag entscheide­t an diesem Donnerstag über einen Gesetzentw­urf von Maas, der härtere Strafen für Einbrecher vorsieht. „Allein die Gesetze zu verschärfe­n, reicht nicht aus“, betonte der Minister. „Entscheide­nd wird sein, die Aufklärung­squoten zu erhöhen und die Täter möglichst schnell zur Rechenscha­ft zu ziehen, damit sie nicht monatelang ihr Unwesen treiben.“Die Menschen müssten in ihren eigenen vier Wänden so gut wie möglich geschützt werden. Einbruchsd­iebstähle seien Straftaten, die in die Intimsphär­e der Menschen eindringen. „Die seelischen Schäden sind nicht selten weit größer als die materielle­n Folgen“, sagte der Bundesjust­izminister. (gau)

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