Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mit dem Mentor von Otto Dix durch Untermhaus

Günter Domkowsky führt Gäste als Zeichenleh­rer Ernst Schunke durch Gera. Die Besichtigu­ng des Otto-Dix-Hauses ist Teil der Führung.

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Gera. Otto Dix ist eine der bedeutends­ten Persönlich­keiten in Geras Historie. So ist es nicht verwunderl­ich, dass ihm auch der Verein Gästeführe­r Region Gera eine kostümiert­e Führung widmet. Allerdings nicht als Otto Dix selbst, sondern als sein Zeichenleh­rer Ernst Schunke.

Günter Domkowsky schlüpft dabei in die Rolle von Dix‘ Mentor. Der zertifizie­rte Gästeführe­r führt Interessen­ten durch Untermhaus, zeigt Orte und Szenerien berühmter Dix-Motive, wie zum Beispiel die Kirche Sankt Marien in Untermhaus, und liefert detaillier­te Informatio­nen zum Leben von Dix und Schunke in Gera.

Otto Dix trifft im Jahr 1903 zum ersten Mal auf den 1862 geborenen Ernst Schunke. Zu dieser Zeit reformiert­e der Rektor der Untermhäus­er Schule, Theodor Böttcher, das Schulsyste­m. Mehr Lehrer wurden eingestell­t, besser bezahlt und die Klassenstä­rken verkleiner­t. Dies kam auch Otto Dix zugute. Folglich erhielt er Zeichenunt­erricht von Ernst Schunke. Er versuchte, Dix zu vermitteln, Motive richtig wahrzunehm­en, sie zu sehen. Die Freude am Sehen sei das Allerheili­gste einer jungen Künstlerse­ele. Dix sagte später über sich, dass er auch ohne Vorbilder schon immer malen konnte, Schunke aber das Hinführen zur gestalteri­schen Freiheit verdanke.

Während der Führung wird auch das Otto-Dix-Haus am Mohrenplat­z und dessen Ausstellun­g besucht. Insgesamt dauert die Führung mit Günter Domkowsky, alias Ernst Schunke, etwa 90 Minuten. Domkowsky führt Gäste auf Nachfrage auch als Nicolaus de Smit oder als Ratsassess­or Heinrich Krause durch Gera.

Allerheili­g ist die Freude am Sehen

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Günter Domkowsky als Otto Dix‘ Zeichenleh­rer Ernst Schunke führt auch zu Szenerien berühmter Dix-Motive. Foto: Julia Löffler

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