Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Hilfe im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Silke Model ist Friseurmeisterin in Wünschendorf und hat sich zum Gesundheits- und Ernährungsberater ausbilden lassen
Wünschendorf. Seit etwa 20 Jahren ist Silke Model beruflich selbstständig. Sie dürfte insbesondere Wünschendorfern bekannt sein, führt sie doch seit 2012 ein Friseurgeschäft im Ort.
In ihren Berufsjahren hat sie etliche Höhen und Tiefen erlebt. „In meiner Lehrzeit beispielsweise bin ich nicht immer fair behandelt worden. Oft kam ich nach Hause, habe geweint und gelangte an meine Grenzen. So wollte ich meine Mitarbeiter nie behandeln“, erzählt die 46-Jährige, die mit 27 Jahren ihren Meisterbrief in den Händen hielt.
Damit ihr Mitarbeiterführung besser gelingt, besuchte sie auch etliche Weiterbildungen. Vor zwei Jahren ließ sie sich zum Gesundheits- und Ernährungsberater ausbilden. Dass sie dabei den promovierten Dozenten Jens Barthel aus Hildburghausen kennenlernte, sollte sich als glückliche Fügung erweisen: Gemeinsam haben sie eine Gesundheitsakademie gegründet. „Seitdem arbeiten wir auf dem Gebiet des ganzheitlichen Gesundheitsmanagements eng zusammen. Jens Barthel habe ich sehr viel zu verdanken. Er hat mich angelernt und fachlich beraten“, berichtet die Paitzdorferin.
Mitarbeiter fordern, fördern und vor allem wertschätzen, ist Silke Model wichtig. „Ich war und bin stets bestrebt, dass man gut miteinander auskommt. Aber gerade als Chef muss man die Balance finden, um nicht ausgenutzt zu werden“, betont sie. Mitarbeiterführung sei wichtig – und schwer zugleich. Wie diese gelingen kann, möchte Silke Model an andere Firmen, aber auch Verbände, Vereine und Schulen weitergeben.
Seit einiger Zeit bietet sie Kurse an, ist mit Jens Barthel als Dozent in der Landvolkbildung in Sonneberg tätig.
Themenschwerpunkte für das Coaching sind Bewegung, gesunde Ernährung, Stressmanagement, Erholung, Umfeld, Zeitmanagement und Motivationstraining.
„Ich denke, in etlichen Firmen und Einrichtungen gibt es diesbezüglich Nachholbedarf. Sehr oft schildern mir auch Kunden im Salon derartige Probleme.“Ein Leiter brauche gewisse Führungsqualitäten, andererseits liege es an jedem Mitarbeiter selbst, wie ihm im beruflichen Alltag begegnet wird, ist Model überzeugt. „Für Mobbing braucht es auch den Mensch, der das mit sich machen lässt. In solch einer Situation helfen, funktioniert selten. Derjenige muss sich da selbst rausholen“, so die Friseurmeisterin.
Kursleiter Jens Barthel bringt das theoretische und fachpraktische Wissen mit, Silke Model schöpft aus ihrem Erfahrungsschatz aus der Praxis. Nicht zuletzt ist sie selbst an diesem, auch negativer Art, persönlich gewachsen.