Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Lieferprobleme und Mehrkosten bei Zweckverband-Baustellen
Ausschuss beschließt zusätzliche Ausgaben für drei Projekte
Gera. Lieferprobleme und enorm gestiegene Baukosten setzen dem Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal zu. Gleich drei über- und außerplanmäßige Ausgaben für Baumaßnahmen im ländlichen Raum standen deshalb bei der jüngsten Ausschusssitzung auf der Tagesordnung. Zunächst einmal ging es um das Projekt in Mildenfurth, eine Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Straßenbauamt Ostthüringen. Das erneuert die Brücke über die Weida und saniert die dortige Landesstraße grundhaft.
Der Zweckverband baut eine Schmutzwasserdruck- sowie eine Regenwasserleitung neu und erneuert die Trinkwasserrohre. Die Grundstückseigentümer können aufatmen, wie Geschäftsleiter Gerd Hauschild erläutert. Denn man ist in puncto Abwasserbeseitigung von dem Ursprungsplan – direkte Anbindung der Hausanschlussleitungen an die Druckleitung zur Kläranlage Weida – abgekommen. Das bedeutet, dass Grundstückseigentümer nun weniger starke und damit preiswertere Pumpanlagen anschaffen müssen.
Dadurch fallen aber für den Zweckverband zusätzliche Baukosten an, weil die Abwasserdruckleitungen im Ort erweitert werden müssen. Das ist ein Grund für die überplanmäßige Ausgabe in Höhe von gut 107 000 Euro. „Und die Baupreise sind mehr gestiegen, als wir geplant hatten“, so Hauschild.
Das Geld wird aus dem Bauvorhaben Trinkwasserleitung Zossen genommen, das ins nächste Jahr verschoben wurde. Mildenfurth sei wichtiger, so der Geschäftsleiter, schon allein deshalb, weil es eine Gemeinschaftsmaßnahme ist.
Eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 160 000 Euro steht für die Abwasserinvestitionsmaßnahme für die Kläranlagen Steinsdorf und Lederhose an. „Sie sollte bereits 2017 fertiggestellt werden, aber der Lieferant hat erst zum Jahreswechsel liefern können“, erläutert Gerd Hauschild. Die Abnahme der so genannten Fällmitteldosierstationen konnte erst 2018 erfolgen, ebenso die Bezahlung. Da man mit dem Bauende schon 2017 gerechnet hatte, tauchte die Maßnahme im aktuellen Haushalt ursprünglich nicht auf. Deshalb musste die Zusatzausgabe beschlossen werden.
Das gleiche Problem hat es beim Ersatz der Rechenanlage in der Kläranlage Seelingstädt gegeben, auch hier kam es zu Lieferverzögerungen. Die außerplanmäßige Ausgabe hier ist in Höhe von 175 000 Euro erforderlich.
Falk Nerger (FDP/Liberale Allianz) wollte wissen, wie man auf verzögerte Lieferungen reagiert und ob man die Verursacher dafür zur Kasse bittet. Wenn Zusatzkosten entstehen, so Hauschild, dann stellt der Verband sie in Rechnung.
Der Ausschuss stimmte den drei Zusatzausgaben zu.
Grundstückseigentümer sparen