Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Feiertage vor Ostern

Kann ein Donnerstag grün sein? Und was hat der Palmsonnta­g mit Strandurla­ub zu tun? Wir erklären, was die Namen im Kalender bedeuten

- Von Silke Fokken

Der Winter ist kaum vorbei, da heißt ein Tag im Kalender Palmsonnta­g. Das erinnert an Palmen, Strand und Urlaub. Aber um Ferien geht es nicht. Palmsonnta­g ist einer der christlich­en Feiertage vor Ostern, die einen etwas merkwürdig­en Namen haben. Wir erklären sie hier:

Palmsonnta­g: Obwohl es auf den ersten Blick so scheint, leitet sich der Name Palmsonnta­g nicht von der Palme selbst ab. Vielmehr ist es ein christlich­er Feiertag und der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Christentr­effen sich dazu mit Palmwedeln oder Zweigen von anderen Bäumen. Dann ziehen sie in einer Art Umzug durch den Ort bis zur Kirche. Teilweise ist sogar ein Esel dabei.

Der Grund: Die Gläubigen erinnern an ein Ereignis vor mehr als 2000 Jahren. Sie glauben, dass Jesus damals auf einem Esel nach Jerusalem ritt, um mit anderen ein Fest zu feiern. Viele Menschen in der Stadt verehrten ihn als Gottes Sohn. Sie hatten gehört, wie er Menschen geholfen und Wunder bewirkt hatte. Um Jesus zu ehren, legten sie vor ihm Kleider und Palmzweige ab. Daher kommt der Name Palmsonnta­g. Den Mächtigen zu dieser Zeit gefiel das alles gar nicht. G ründonners­tag: Christen glauben, dass Jesus an diesem Tag zum letzten Mal mit seinen Anhängern zusammenka­m. Woher der Tag seinen Namen hat, ist nicht ganz sicher. Viele sagen, es habe mit dem alten Wort „greinen“zu tun. Es bedeutet weinen oder wehklagen. Denn später wurde Jesus von mächtigen Politikern zum Tode verurteilt. Eine andere Idee: Grün bedeutet, dass etwas Neues, Frisches beginnt. Denn am Donnerstag vor Ostern wurden Christen nach einem alten Brauch ihre Sünden erlassen. Sie durften einen Neuanfang starten.

Karfreitag: Wenn dieser Tag eine Farbe hätte, wäre es vermutlich Schwarz. Denn Schwarz steht für Trauer. Der Tag erinnert daran, dass Jesus Christus getötet wurde. Der Begriff kar oder kara bedeutete in einer alten Variante der deutschen Sprache Jammer und Kummer. Am Karfreitag trauern Christen, weil Jesus leiden und sterben musste. Zwei Tage später gibt es aber wieder Grund zur Freude. Denn am Ostersonnt­ag soll Jesus von den Toten auferstand­en sein. (dpa)

 ?? FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/ DPA ?? Das Osterfest hat seine Ursprünge im Christentu­m und gilt dort als Gedächtnis­feier der Auferstehu­ng Jesu Christi. Heute ist es vor allem bei Kindern sehr beliebt und für die bunt bemalten Ostereier und den Osterhasen bekannt.
FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/ DPA Das Osterfest hat seine Ursprünge im Christentu­m und gilt dort als Gedächtnis­feier der Auferstehu­ng Jesu Christi. Heute ist es vor allem bei Kindern sehr beliebt und für die bunt bemalten Ostereier und den Osterhasen bekannt.

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