Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Ein Team für die Zukunft
Geraer Sprint-Ass Robert Förstemann staunt jedes Jahr wieder, wie das Future Team Jenatec-Breckle in Fahrt kommt
Gera. Das Future Team JenatecBreckle geht in die vierte Saison. 2015 in der Altersklasse U15 angetreten, starten die Geraer Radsportler nun fast alle in der U17 und werden von Stützpunkttrainer Gerald Mortag betreut. „Ich finde es sehr gut, wenn sich Förderer und Sponsoren finden und den Nachwuchs im SSV Gera unterstützen. Und bisher haben die Sportler mit ihren Leistungen und ihrem Auftreten das in sie gesetzte Vertrauen erfüllt“, sagt Gerald Mortag, dreimaliger Weltmeister im Bahnvierer und Olympiazweiter 1980.
Noch etwas außer Puste erschien Bahnsprint-Bundeskader Dennis Kühn zur Teampräsentation. Und dabei ist der 15 Jahre alte Geraer ein ganz schneller. Nach einigen Jahren Pause hat der SSV Gera nämlich wieder ein Sprinttalent. Trainer Gerald Mortag fühlt sich an René Enders oder Robert Förstemann erinnert, die im SSV Gera ausgebildet wurden und als Sprinter und Teamsprinter auf der Bahn internationale Erfolge feierten.
Und dass Dennis Kühn frisch geduscht in den Gera Arcaden zur Teamvorstellung erschien, lag einzig und allein daran, „dass wir die Zeit vor der Präsentation für schnelle Antritte auf der Straße genutzt haben“, sagt sein Trainer Gerald Mortag.
Und einen, den manch einer wegen seiner kräftigen Oberschenkel auch bei den Sprintern sehen würde, der soll auf der Bahn in der Einzelverfolgung und der Vierer-Mannschaft seine Bahn ziehen. „Kein Sprinter fährt freiwillig und mit Freude im Trainingslager 180 Kilometer am Stück. Domenik tut es“, sagt Gerald Mortag und schmunzelt. Sicher habe sein Schützling aufgrund seiner Statur am Berg zu kämpfen, doch gerade auf der Bahn, da rollt es. „Ja, ich möchte dieses Jahr auf der Bahn um die Medaillen fahren“, sagt der 16Jährige, will aber auch die Straßenrennen nicht vernachlässigen. Ein Blick zu den Briten genüge, „da sind die guten Bahnfahrer auch Straßenprofis“. Und diesen Weg, den würde auch er gern gehen. Insgesamt neun deutsche Meistertitel und vier Bronzemedaillen haben die Renner des Future-Teams seit 2015 eingefahren. Ein Zeichen der guten Ausbildung im Verein, auch weil alle Trainer im SSV Gera an einem Strang ziehen, ein gemeinsames Konzept fahren.
Neben Dennis Kühn und Domenik Wolf hofft Gerald Mortag, dass Finn-Marvin Nixdorf und Jasmin Müller, die in der vergangenen Saison DM-Gold in der Mannschaftsverfolgung erkämpften, auch 2018 an diese Erfolge anknüpfen können. „Ich habe den Weg der Sportler bei uns im SSV Gera über die Jahre verfolgt“, sagt Gerald Mortag, „und mir gefällt, dass alle immer einsatzbereit sind, den Teamgedanken, der ja hinter dem Projekt Future-Team steckt, auch tagtäglich leben.“
Auch Robert Förstemann, der aus dem SSV Gera hervorgegangen ist, war wieder Gast der Teampräsentation. „Schön, die Geraer Nachwuchssportler wieder in den schicken Trikots zu sehen. Ich finde es klasse, dass in Gera langfristig gedacht und ausgebildet wird. Das Team ist beispielgebend“, sagt der Weltklasse-Sprinter. Auch er habe einst als Straßenfahrer bei Gerald Mortag angefangen, „die Sprints lagen mir, die Berge nicht“. Doch schnell habe sich herausgestellt, dass er auf der Bahn zu Hause ist.
Neun deutsche Meistertitel seit 2015