Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Ein Team für die Zukunft

Geraer Sprint-Ass Robert Förstemann staunt jedes Jahr wieder, wie das Future Team Jenatec-Breckle in Fahrt kommt

- Von Andreas Rabel

Gera. Das Future Team JenatecBre­ckle geht in die vierte Saison. 2015 in der Altersklas­se U15 angetreten, starten die Geraer Radsportle­r nun fast alle in der U17 und werden von Stützpunkt­trainer Gerald Mortag betreut. „Ich finde es sehr gut, wenn sich Förderer und Sponsoren finden und den Nachwuchs im SSV Gera unterstütz­en. Und bisher haben die Sportler mit ihren Leistungen und ihrem Auftreten das in sie gesetzte Vertrauen erfüllt“, sagt Gerald Mortag, dreimalige­r Weltmeiste­r im Bahnvierer und Olympiazwe­iter 1980.

Noch etwas außer Puste erschien Bahnsprint-Bundeskade­r Dennis Kühn zur Teampräsen­tation. Und dabei ist der 15 Jahre alte Geraer ein ganz schneller. Nach einigen Jahren Pause hat der SSV Gera nämlich wieder ein Sprinttale­nt. Trainer Gerald Mortag fühlt sich an René Enders oder Robert Förstemann erinnert, die im SSV Gera ausgebilde­t wurden und als Sprinter und Teamsprint­er auf der Bahn internatio­nale Erfolge feierten.

Und dass Dennis Kühn frisch geduscht in den Gera Arcaden zur Teamvorste­llung erschien, lag einzig und allein daran, „dass wir die Zeit vor der Präsentati­on für schnelle Antritte auf der Straße genutzt haben“, sagt sein Trainer Gerald Mortag.

Und einen, den manch einer wegen seiner kräftigen Oberschenk­el auch bei den Sprintern sehen würde, der soll auf der Bahn in der Einzelverf­olgung und der Vierer-Mannschaft seine Bahn ziehen. „Kein Sprinter fährt freiwillig und mit Freude im Trainingsl­ager 180 Kilometer am Stück. Domenik tut es“, sagt Gerald Mortag und schmunzelt. Sicher habe sein Schützling aufgrund seiner Statur am Berg zu kämpfen, doch gerade auf der Bahn, da rollt es. „Ja, ich möchte dieses Jahr auf der Bahn um die Medaillen fahren“, sagt der 16Jährige, will aber auch die Straßenren­nen nicht vernachläs­sigen. Ein Blick zu den Briten genüge, „da sind die guten Bahnfahrer auch Straßenpro­fis“. Und diesen Weg, den würde auch er gern gehen. Insgesamt neun deutsche Meistertit­el und vier Bronzemeda­illen haben die Renner des Future-Teams seit 2015 eingefahre­n. Ein Zeichen der guten Ausbildung im Verein, auch weil alle Trainer im SSV Gera an einem Strang ziehen, ein gemeinsame­s Konzept fahren.

Neben Dennis Kühn und Domenik Wolf hofft Gerald Mortag, dass Finn-Marvin Nixdorf und Jasmin Müller, die in der vergangene­n Saison DM-Gold in der Mannschaft­sverfolgun­g erkämpften, auch 2018 an diese Erfolge anknüpfen können. „Ich habe den Weg der Sportler bei uns im SSV Gera über die Jahre verfolgt“, sagt Gerald Mortag, „und mir gefällt, dass alle immer einsatzber­eit sind, den Teamgedank­en, der ja hinter dem Projekt Future-Team steckt, auch tagtäglich leben.“

Auch Robert Förstemann, der aus dem SSV Gera hervorgega­ngen ist, war wieder Gast der Teampräsen­tation. „Schön, die Geraer Nachwuchss­portler wieder in den schicken Trikots zu sehen. Ich finde es klasse, dass in Gera langfristi­g gedacht und ausgebilde­t wird. Das Team ist beispielge­bend“, sagt der Weltklasse-Sprinter. Auch er habe einst als Straßenfah­rer bei Gerald Mortag angefangen, „die Sprints lagen mir, die Berge nicht“. Doch schnell habe sich herausgest­ellt, dass er auf der Bahn zu Hause ist.

Neun deutsche Meistertit­el seit 2015

 ??  ?? Das Future-Team Jenatec-Breckle: hinten von links: Luke Wilk, Paul Weiß, Finn-Marvin Nixdorf, Lennert Lifka, Dennis Kühn, Tobias Kitzig, Nico Kirsche , vorn von links: Anne Sprigode, Lara Röhricht, Jasmin Müller, Lena-Fabienne Franke, Lena-Fabienne...
Das Future-Team Jenatec-Breckle: hinten von links: Luke Wilk, Paul Weiß, Finn-Marvin Nixdorf, Lennert Lifka, Dennis Kühn, Tobias Kitzig, Nico Kirsche , vorn von links: Anne Sprigode, Lara Röhricht, Jasmin Müller, Lena-Fabienne Franke, Lena-Fabienne...
 ??  ?? Robert Förstemann, rechts sein früherer Trainer Gerald Mortag, schreibt nach der Teampräsen­tation fleißig Autogramme. Foto: Reinhard Schulze
Robert Förstemann, rechts sein früherer Trainer Gerald Mortag, schreibt nach der Teampräsen­tation fleißig Autogramme. Foto: Reinhard Schulze

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