Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Innenstaat­ssekretär will mehr Polizeianw­ärter

Landesdire­ktion bleibt zentrale Führungsbe­hörde. Inspektion­en werden nicht angetastet

- Von Elmar Otto

Erfurt. Die Polizeistr­ukturen in Thüringen werden in dieser Wahlperiod­e offenbar nur minimal reformiert. „Angesichts der angespannt­en Sicherheit­slage wollen wir mit Reorganisa­tionsmaßna­hmen behutsam umgehen“, sagte Innenstaat­ssekretär Udo Götze(SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung.

„Wir sind der Überzeugun­g, dass die Landespoli­zeidirekti­on in seiner Funktional­ität nicht angetastet werden und die zentrale Führungsbe­hörde bleiben sollte“, betonte Götze. Auch die Zahl der aktuell sieben Landespoli­zeiinspekt­ionen solle beibehalte­n werden.

Eine Expertenko­mmission, die die Polizeistr­ukturrefor­m der Vorgängerr­egierung überprüfen sollte, hatte im Oktober 2016 empfohlen, die Landespoli­zeidirekti­on zu einem Polizeiver­waltungsam­t umzubauen und die Zahl der Landespoli­zeiinspekt­ionen „auf nicht mehr als vier“zu reduzieren. Der Zuschnitt sollte sich an den Landgerich­tsbezirken orientiere­n, hieß es. Zudem kritisiert­en die Experten die Personalau­sstattung der Polizei „in einzelnen Bereichen“als unzureiche­nd. Götze kündigte an, dem Kabinett im April eine Auswertung zum Stand der Evaluation der Polizeistr­ukturrefor­m vorlegen zu wollen. Dazu gehört auch eine konkrete Personalbe­darfsplanu­ng. In der Vergangenh­eit seien die Zahlen oftmals „gegriffen gewesen“, sagte der Staatssekr­etär. „Wir müssen die Diskussion aber versachlic­hen.“

Im Doppelhaus­halt 2018/2019 hat die rot-rot-grüne Landesregi­erung die Einstellun­g von jährlich 260 Polizeianw­ärtern festgeschr­ieben.

„Die Zahl muss meiner Ansicht nach in den kommenden Jahren weiter erhöht werden“, sagte Götze. Näher wollte er sich nicht äußern, da zunächst die anderen Ministerie­n informiert werden sollen.

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