Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Bilderbuch zum Reinsetzen
„Der Notenbaum“feiert seine Premiere am Zeiss-Planetarium mit selbstgemalten Traumwelten
Jena. Mit der Terminplanung war das Zeiss-Planetarium in Jena schon besser im Bunde. „Wir haben die Premiere des Kindermusicals ‚Der Notenbaum‘ extra kurz nach den Frühlingsanfang gelegt, weil ein aufblühender Baum besser zum Frühling passt“, sagt Jörg Hühn, Chef des Sternentheaters in Jena. „Und nun schneit es.“
Dennoch sind sie in Jena stolz auf ihre Eigenproduktion, die auf dem gleichnamigen Kindermusical basiert und gestern Abend ihre Premiere gefeiert hat. Wenn im Frühling der Notenbaum blüht, kommen Musiker aus der ganzen Welt und pflücken sich frische Noten, damit sie auch im neuen Jahr Musik machen können. Doch eines Tages wird der Notenbaum krank und auf der ganzen Welt gibt es keine neuen Lieder mehr, keine Konzerte, keine Fröhlichkeit. Ob der garstige Gnom dahintersteckt?
Wolfram Eicke hatte das Stück vor 15 Jahren mit seiner Frau geschrieben. „Sie suchte interessanten Stoff für die Aufführung einer Schulklasse“, berichtet er. Später meldete ein Musikverlag Interesse an. Mit Komponist Dieter Faber erstellte er eine CD-Fassung des Stückes, das inzwischen regelmäßig von Theatergruppen aufgegriffen wird.
Der Kontakt zum Jenaer Planetarium besteht schon länger. Seit vielen Jahren läuft das Kinderprogramm „Der kleine Tag“, das Eicke ebenfalls geschrieben hatte, sehr erfolgreich in Jena. Im Jahr 2015 gestaltete er eine Sondervorstellung im Themenjahr „Romantik-LichtUnendlichkeit“unter der Jenaer Kuppel. „Damals sind wir ins Gespräch gekommen und ich habe den Notenbaum erwähnt. Da kam sofort eine Zusage, das umzusetzen.“
Der hauseigene Produzent Robert Sawallisch griff die Idee auf. „Als der Computer für eine andere Show rechnete und ich eine Weile warten musste, habe ich einfach mal eine Skizze gemacht“, berichtet er. Den ersten Entwurf ließ er Eicke zukommen, der begeistert reagierte. „Ich war total baff und dadurch motiviert, weiter zu machen“, sagt Sawallisch. Verworfen war damit auch die Idee, die grafische Umsetzung extern in Arbeit zu geben. Ein Jahr lang brauchte er, um über 200 Einzelzeichnungen mit Tuschefeder am Durchleuchttisch zu fertigen. Nachträglich kolorierte er die Bilder. „Es sollte handgemacht aussehen. Wie ein Bilderbuch, in dem man mittendrin sitzt“, sagt der Produzent.
Der besondere Spagat sei gewesen, die Kuppel möglichst voll auszulasten, andererseits aber junge Besucher ab fünf Jahren nicht zu überfordern. Die Macher glauben nach anderthalb Jahren Produktionszeit, dass ihnen dies gut gelungen ist. „Die Show ist auch für Kindergartengruppen geeignet“, sagt Sawallisch. Hauptzielgruppe sind aber Familien mit Kindern. „Gerade die Programme, die für Kinder geeignet sind, begeistern oft auch die Erwachsenen“, schildert Eicke seine Erfahrung.
Begleitet wird das Programm von den bekannten Kinderliedern. Die Musik haben sie extra neu für die Technik im ZeissPlanetarium abgemischt, um die Vorteile der 64 Lautsprecher, die im ganzen Rund verteilt sind, zu nutzen und den Raum mit den Klängen zu füllen.
Planetariumschef Hühn ist optimistisch, mit dem Notenbaum einen weiteren Dauerbrenner ins Programm aufzunehmen. Das Sternentheater ist die erfolgreichste Sehenswürdigkeit in Jena. Im vorigen Jahr hatten sie 141 000 Gäste in der Einrichtung gezählt, die seit 1926 nicht nur Jenaer anlockt, sondern auch viele Gäste aus anderen Thüringer Regionen.
Erste andere Planetarien haben bereits angeklopft, ob sie die Notenbaum-Produktion übernehmen dürfen. „Dem stehen wir offen gegenüber. Zunächst soll das Programm aber nur bei uns laufen“, sagt Hühn.
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