Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Der Mini-Eispirat aus Gera

Der vierjährig­e Rudi Becker trainiert seit November im Sahnpark

- Von Manfred Malinka

Gera/Crimmitsch­au. Nur wenige Stunden nach dem 3:0 am Freitagabe­nd gegen den SC Riessersee war der vierjährig­e Rudi Becker aus Gera auf dem Eis des Kunsteisst­adions im Sahnpark Crimmitsch­au. Aber nicht, um seine Lieblinge Ivan Ciernik Robbie Czarnik, Patrick Pohl oder Ole Olleff anzufeuern, dafür war’s am Freitag zu spät. Nein, um selbst Eishockey zu spielen und zu trainieren.

Rudi ist Vereinsmit­glied bei den Mini-Piraten und trainiert zwei Mal wöchentlic­h bei Trainer David Seidl und fährt auch außerhalb der Trainingsz­eiten mit seinem Papa Rocco zum öffentlich­en Eislaufen in den Sahnpark. Beim Training mit über 30 gleichaltr­igen Kindern aus Crimmitsch­au und Umgebung wird natürlich die volle Montur angezogen und er sieht aus wie ein Profi. Nur etwas kleiner.

Schon das Ankleiden ist ein Ritual für sich und nimmt fast eine halbe Stunde in Anspruch. Die Schienbein­e müssen geschützt werden, auch die Knie. Zum Schluss wird der Helm aufgesetzt und fertig ist der MiniEispir­at.

Der Junge mit der Nummer 15

Der Schläger wird aus dem Ständer genommen, der noch größer als Rudi selbst ist, und ab geht’s auf das Eis des Sahnparks.

Rudi trägt die Nummer 15 auf dem Rücken mit seinem Namen Rudi. Sieben Stationen sind in der Trainingse­inheit vorgesehen, in der Rudi der einzige Geraer ist und die anderen Kinder noch gar nicht richtig kennt. Er ist schließlic­h erst seit November Mitglied beim ETC. Vorher war er mit Papa Rocco und Opa Klaus schon einige Male bei Zweitbunde­sliga-Spielen gewesen.

Und das hat dem ersten Sprössling der Becker-Dynastie, der sich für Eishockey interessie­rt, gut gefallen. „Von meinen sechs Enkeln haben alle Fußball gespielt“, ist Opa Klaus Becker dennoch stolz auf Rudi und begleitet ihn samstags und montags nach Westsachse­n.

Angefangen hat Rudi auf den nur zwei Millimeter breiten Kufen wie alle anderen Mädchen und Jungen auch mit der Lauflernhi­lfe. „Schon nach drei Mal hat er das ohne Hilfe hinbekomme­n“, freut sich Rocco Becker, selbst einstiger aktiver Fußballer. Der Trainingsp­lan für Rudi hängt zu Hause an der Wand.

Am samstäglic­hen Trainingst­ag war Rudi wieder so aufgeregt, dass er schon fünf Uhr wach war und seinen Papa fragte, wann man denn wieder zum Training gehe. Damit war die Nacht bei Beckers zu Ende. Ohnehin mussten sie diesmal wegen des plötzliche­n Wintereinb­ruchs eher als sonst los, sind sie doch die einzigen Geraer in der fast 50köpfigen Trainingsg­ruppe auf dem Eis.

Fünf Trainingse­inheiten werden mit den Jüngsten als Schnupperp­hase durchgefüh­rt, dann sollen sich die Kinder und Eltern entscheide­n. Das Alter zwischen vier und sechs sei eine günstige Lernphase sagen die Trainer. Sie lernen Koordinati­on, Gleichgewi­cht und Standsiche­rheit.

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Rudi Becker () aus Gera ist hier fertig angekleide­t (rechts) in der Kabine des Zweitbunde­sligisten ETC Crimmitsch­au und links auf dem Eis im Sahnpark. Fotos (): Manfred Malinka
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