Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Keine Kaffeefahrt
Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena muss morgen, Uhr, beim FC Hansa Rostock antreten
Jena. Mark Zimmermann freut sich, findet‘s prima: „Ich fische gern, fühle mich wohl an der Küste – obwohl es gerade saukalt ist da“, sagt der Trainer des FC Carl Zeiss Jena. Alle mit Fischerhut – so heißt das Motto des FC Hansa Rostock, mit der zum Klassiker gegen Jena ins Stadion gelockt werden soll. Zimmermann macht da kein großes Federlesen: „Ich war zur Spielbeobachtung dort, als sie gegen Magdeburg gespielt haben. Da habe ich mir direkt einen Hut gekauft“, sagt er – und setzt ihn auf. Nun, das Emblem mit der Kogge stört nun doch etwas, weshalb er einen zweiten Hut aus dem Ärmel zaubert, einen mit Zeiss-Linse, FC und blau-gold-weißer Coleur. „Die gibt es bei uns übrigens schon lange im Fanshop“, bemerkt Klub-Sprecher Andreas Trautmann augenzwinkernd.
Anstoß am Samstag im Ostseestadion ist 14 Uhr.
Für zwei Jenaer wird dieser Ausflug ein besonderer: Manfred Starke und Kevin Pannewitz. Nur leider, so erklärt es der Trainer, wisse man noch nicht, ob beide überhaupt mitfahren können. Starke hat am Dienstag das Training abbrechen müssen. „Er hat sich einen Nerv eingeklemmt und hatte starke Rückenschmerzen“, sagt der ZeissCoach. Schmerzmittel und Ruhe wurden der Offensivkraft, die das Fußball-Abc in Rostock erlernte, verordnet: die Einsatzchancen sind gering.
Gleiches gilt für Kevin Pannewitz, der gerade erst eine Grippe auskuriert hat. Am Mittwoch absolvierte der Mittelfeldstratege sein Belastungs-EKG. Die Werte stimmten, sagt Zimmermann. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass die einstige Rostocker Superhoffnung erst gestern ins Training eingestiegen ist. „Und bei aller Emotion, die da für ihn im Spiel ist, geht es am Ende immer noch um drei Drittligapunkte – und denen muss man sich unterordnen“, sagt Zimmermann. Pannewitz sieht‘s genauso: „Das ist ja keine Kaffeefahrt. Ich stehe wieder im Training – und wenn der Trainer mich braucht, bin ich da. Ob für 20 oder 30 Minuten“, sagt er. Zimmermann grübelt noch, da bereits am Dienstag das nächste Spiel ansteht, dann die zuletzt ausgefallene Flutlichtpremiere gegen die Würzburger Kickers. „Es geht nun Schlag auf Schlag“, sagt Zimmermann. Im Vier-Tages-Rhythmus gilt es, die letzten noch notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu sichern. Ob es dabei ein Vorteil ist, dass die Rostocker sich aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben, vermag er nicht zu sagen. Möglicherweise wirkt sich der abgefallene Druck auch positiv auf die Leistung aus.
Sei es, wie es sei: „Wir dürfen uns da nicht verstecken“, sagt Zimmermann, der auch wieder auf die Dienste von Niclas Erlbeck verzichten muss. Nach überstandener Adduktorenverletzung raffte den Sechser nun ein Infekt nieder. Ersatz dürfte schnell gefunden sein: Sören Eismann und Jan Löhmannsröben sind beide fit und dürften beide auf Wiedergutmachung brennen. Ihren letzten Auftritt als Doppel-Sechs hatten sie beim 1:0 im Derby gegen Erfurt – und beide wurden kurz nach dem Seitenwechsel ausgewechselt; was dem Spiel gut tat.
Mit welchem Personal auch immer: Jena wolle in Rostock punkten, möglichst dreifach. Schließlich gilt es, den Auswärtsfluch zu besiegen. „Fände ich prima“, sagt Zimmermann.
Niclas Erlbeck fällt mit einem Infekt aus
■ Samstag, Uhr: FC Hansa Rostock - FC Carl Zeiss Jena (Ostseestadion)