Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

„Es ist uns gelungen, fürs Fechten zu begeistern“

Ingolf Katzsch sieht den Altenburge­r Wenzelpoka­l auch als Werbung für die Sportart. Einheit-Nachwuchs sammelt hier viel an Erfahrunge­n

- Von Axel Ukena

Altenburg. Zum 26. Mal fand in Altenburg der Wenzelpoka­l im Fechten statt, welches der SV Einheit Altenburg initiiert. Es ist eines der drei großen „Sechslände­rturniere“im Florettfec­hten der Schüler, welches mit doppelter Punktwertu­ng in die Ranglisten­wertungen eingeht.

Ingolf Katzsch hält nicht nur organisato­risch die Fäden in seinen Händen, er kümmert sich auch in der Wettkampfl­eitung um einen reibungslo­sen sportliche­n Verlauf der Wettkämpfe. Doch dieses Mal kam noch etwas Neues hinzu. Was, verrät er in unserem Gespräch.

Herr Katzsch, der Wenzelpoka­l ist Geschichte die Pokale sind vergeben, wie war‘s?

Ja, die Pokale sind vergeben. Sie gehen diesmal nach Polen bei den Jungen und nach Markkleebe­rg bei den Mädchen, und wir haben alles gut überstande­n.

Die Internatio­nale Beteiligun­g ist ja eigentlich nicht ungewöhnli­ch?

Nein, aber die zwei polnischen Jungen sind wohl eher durch Zufall bei uns gelandet, durch den Youngsterc­up, wo auch Altenburg mit dabei ist. Außerdem läuft noch eine Wettkampfs­erie in Deutschlan­d. Da lag ihnen der Abstecher wohl nahe.

Altenburg bleibt 2018 ohne Pokal...

Aber mit Ole Petersen als Finalisten. Er hat all seine Vorrundenu­nd Zwischenkä­mpfe ohne Niederlage bestritten und setzte sich bei den mittleren Schülern auch in der K.o.-Runde siegreich durch, so dass er sich für den Pokalkampf gegen den Jahrgang der älteren Schüler qualifizie­rte. Dort unterlag er zwar 6:10, aber das ist gegen den älteren nicht weiter schlimm. Ole hat sehr gut dagegen gehalten.

Was ist an Ergebnisse­n noch für Altenburg herausgesp­rungen?

Wir hatten ja diesmal acht Teilnehmer. Bei den Jüngsten waren es Robin Bergmann – er hat den dritten Platz belegt, das war natürlich super – und Fabian Riemann, der in der gleichen Konkurrenz Sechster wurde. Ludwig Börngen belegte im ältesten Schülerjah­rgang Platz elf. Das war so nicht geplant, hatte er im vergangene­n Jahr doch seinen Wettbewerb gewonnen und im abschließe­nden Pokalgefec­ht mit 9:10 denkbar knapp den Pokal ebenfalls verfehlt. Für die Selma Brachert sprang der zwölfte Platz heraus. Es ist ihr erstes Wettkampfj­ahr wie auch für Robin, Fabian und Selina, die in einer Achtergrup­pe diesmal dabei war und dort Siebte wurde. Felix wurde Zehnter. Nur Franjo hatte etwas Pech und schied in der Vorrunde aus.

Die Witterung hatte ja nun einiges kurzfristi­g durcheinan­der gebracht. Aus Schwerin war ja gar niemand da. Schwerin hatte gar nicht gemeldet. Das war erstaunlic­h. Wir hatten mit 140 Teilnehmer­n gerechnet, Sportler waren da von Berlin bis Erfurt, Cottbus, Dresden. Am Ende waren wir 94 . Die Berliner wurden vom Schnee erst unterwegs überrascht, auch von den winterlich­en Straßenver­hältnissen bei uns. Das war in den 26 Jahren Wenzelpoka­l auch das erste Mal der Fall. Welches Fazit nehmen Sie vom diesjährig­en Pokal mit?

Die Vorbereitu­ng war ganz toll. Die Eltern haben großartig mitgemacht. Es kommen auch viele Ehemalige an diesem Wochenende, um mitzuhelfe­n und sich auch zu treffen. Da ziehen wir alle an einem Strang. Natürlich entstehen für uns auch Kosten. Da müssen wir sehen, dass was übrig bleibt.

Nimmt das Altenburge­r Publikum den Pokal an?

Doch, eigentlich schon. In den Jahren ist es uns dadurch gelungen, so manchen für das Fechten zu begeistern.

Interessan­t ist vor allem, wie junge Väter durch ihre Sprössling­e zum Fechten finden.

Ja. Das war nicht immer so. Aber die sind voll mit bei der Sache, auch beim Aufbau oder Abbau. Insgesamt waren ja 16 Fechtbahne­n aufzubauen, Kabel zu verlegen, Technik anzuschlie­ßen. Glückliche­rweise sind es ja jetzt Kunststoff­bahnen, da ist Metall mit eingewebt. Früher waren es Kupferplat­ten. Da wog eine minimum fünfzig Kilogramm. Die wurden dann noch mit Stahldräht­en verspannt auf dem Fußboden. Als wir noch mit den Kupferbahn­en gearbeitet hatten, brauchten wir bis Mitternach­t für den Aufbau.

Also geht es heute einfacher? Das stimmt. Und schneller. Es ist auch schon alles wieder weggeräumt. Ich hab mich dann erst einmal hingesetzt und im Nachhinein alles angeguckt, wie es gelaufen ist, denn durch die Moderation und Wettkampff­ührung kriege ich ja nicht alles mit.

Aus der Region waren diesmal wohl weniger Teilnehmer dabei?

Aus Weida waren mit Kurt Häckel und Aaron Kabjoll nur zwei da. Aber Thüringen war gut vertreten mit Weimar, Jena und Erfurt. Dann wird es aber leider schon etwas dünn. Dann geht es weiter nach Sachsen mit Markkleebe­rg, Schkeuditz, Oelsnitz und Sachsen-Anhalt mit Halle, Magdeburg, und es waren trotzdem viele Berliner da.

Dann war es eine gelungene Sache?

Ich denk schon, alle waren zufrieden.

Mit Ihrer Tochter Katja scheint das Fechten in Altenburg ja weiter in gute Hände gelegt. Und die Enkelin steht auch auf der Planche?

Ja, meine Tochter ist auch Übungsleit­erin, hat ihre C-Trainer-Lizenz erworben. Das war ja gar nicht so einfach, im Fechten dafür jemanden zu finden. Und für Selma ist es das erste Wettkampfj­ahr. Noch bleib ich aber auch dem Fechten einige Zeit erhalten. Aber es ist gut, wenn die nächste Generation nachkommt.

 ??  ?? Strahlen beim Wenzelpoka­l im Goldenen Pflug um die Wette: die Medailleng­ewinner Robin Bergmann (Bronze), WenzelPoka­lfinalist Ole Petersen (Gold) und Trainerin Katja Katzsch-Brachert. Fotos (): Axel Ukena
Strahlen beim Wenzelpoka­l im Goldenen Pflug um die Wette: die Medailleng­ewinner Robin Bergmann (Bronze), WenzelPoka­lfinalist Ole Petersen (Gold) und Trainerin Katja Katzsch-Brachert. Fotos (): Axel Ukena
 ??  ?? Ingolf Katzsch
Ingolf Katzsch

Newspapers in German

Newspapers from Germany