Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Menschenkette gegen Stromtrasse
3000 protestieren in Fambach
Fambach. Der Widerstand in Thüringen gegen den Verlauf der geplanten Stromtrasse „Südlink“durch Westthüringen formiert sich. Gestern versammelten sich 3000 Thüringer in Fambach im Landkreis Schmalkalden-Meiningen zur Protestkundgebung gegen das Projekt.
Die Thüringer Landesregierung werde sich gemeinsam mit der Region weiter gegen den geplanten Bau dieser Stromtrasse durch Hainich, Werratal und Rhön stemmen, kündigte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) an. Bei der Demo sagte Siegesmund weitere Unterstützung durch die Landesregierung zu.
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn Transparenz und Fairness bei der Aufteilung der Aufgaben gesichert sind. Zusammen mit dem Vorschlag Thüringens für einen Trassenverlauf wurden auch die wichtigen Kriterien von Gradlinigkeit und Bündelung einfach vom Tisch gewischt“, kritisierte Siegesmund. Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) – die krankheitsbedingt nicht zur Demonstration kommen konnte – verweist auf die Lasten, die Thüringen beim Netzausbau für die Energiewende bereits übernommen hat: „Wir brauchen eine Energiewende in Deutschland. Davon bin ich überzeugt. Allerdings müssen die Voraussetzungen dafür gerecht verteilt sein“, sagte Keller. Es könne nicht sein, dass Thüringen über die Maßen belastet wird.
„Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir die Akzeptanz der Menschen. Daher fordern wir, notwendige Stromleitungen zu bündeln und bereits vorhandene Trassen vorrangig zu nutzen“, so Stephanie Erben, Grünen-Landeschefin. Wertvolle Landschaften und schützenswerte Naturräume, wie entlang des grünen Bandes, dürften nicht zerschnitten werden.