Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Nur Rießle schafft noch den Sprung auf das Podest
Deutschen Kombinierern fehlt nach einer tollen Olympia-Saison die Kraft. Kircheisen zum Karriere-Ende gefeiert
Schonach. Am Ende fehlten Fabian Rießle und seinen Teamkollegen die Kräfte, um eine überaus erfolgreiche Saison mit einem Heimsieg abzurunden. Das Weltcup-Finale in der Nordischen Kombination in Schonach wurde stattdessen zu einem Schaulaufen des Japaners Akito Watabe, der seinen Weltcup-Gesamtsieg mit zwei Tageserfolgen untermauerte. Für Rießle blieb zumindest ein dritter Platz am Sonntag, der ihm auch Platz drei in der Gesamtwertung bescherte. Um den Norweger Jan Schmid noch von Rang zwei zu verdrängen, hätte es in jedem Fall eines Sieges bedurft. Auch im Nationencup konnten die Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch die Norweger nicht mehr von der Spitze verdrängen.
„Unser Fokus lag auf Olympia. Und das ist mit drei Olympiasiegen und insgesamt fünf Medaillen voll aufgegangen. Da ist der Verlust der Spitzenposition im Nationencup zu verkraften“, resümierte Weinbuch. Sein Fazit fällt durchaus positiv aus, obwohl erstmals nach fünf Jahren der Weltcup-Gesamtsieger eben nicht aus seinem Team kommt und auch die Mannschaftswertung nicht gewonnen wurde.
„Nach dem schwierigen ersten Saisondrittel, das unserem harten Lauftraining und fehlendem Selbstbewusstsein im Springen geschuldet war, haben wir uns aus dem Tal gemeinsam herausgearbeitet. Und das ist für mich besonders hoch einzuordnen. Denn wir sind als Team zurückgekommen, jeder kämpft für den anderen. Das zählt“, sagte Weinbuch.
Achtmal gewannen seine Schützlinge Weltcup-Wettbewerbe, so oft wie keine andere Nation. Vier Siege holte Rießle.
Björn Kircheisen, der nach 17 Medaillen bei Großereignissen Abschied nahm, landete beim letzten Wettkampf seiner Karriere auf Rang 22, wurde aber frenetisch gefeiert. „„Es war sehr emotional. Klar tut es weh, der Sport ist mein Leben. Aber ich bin nicht mehr konkurrenzfähig, zumindest, was meine Ansprüche anbelangt“, sagte der 34-Jährige. (dpa)