Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Sicherheitstechnik ausgefallen
In Lateinamerika wackeln schon die kleinen Mädchen und Jungen im Takt, haben einfach den Rhythmus im Blut und sind mit der Musik aufwachsen. Auch in Europa sind Tanzschulen etwas ganz Selbstverständliches. Und so ist Michaela Schmeißer überzeugt, dass auch in 50 Jahren noch diese Einrichtungen zum Tanzen einladen.
Zumal Tanzen ein Ausdruck von Lebensfreude sei und einfach Spaß machen würde, so die Tanzlehrerin. Sie begründet es damit, dass es immer wieder Menschen geben wird, denen es gegeben ist, Rhythmus zu erkennen, sich von Musik wiegen zu lassen und zu tanzen.
Für die Zeulenrodaerin jedenfalls gibt es nichts Schöneres. Zudem soll Tanzen auch ein unendlicher Jungbrunnen sein.
Ich denke mir, alles was Lebensfreude ist, muss eigentlich gesund sein. Den Gedanken hatte ich noch nicht zu Ende gedacht, da kommt von ihr prompt die Erklärung. Tanzen ist anstrengend, aber macht Freude. Das ständige Reagieren bei den Drehungen, das Koordinieren würde enorme Kopfarbeit bedeuten und fit halten. Schließlich sei ihre Oma 89 Jahre alt geworden und mit 75 Jahren hätte sie noch unterrichtet.
Also dann: Wir sehen uns zum nächsten Tanzkurs. Zeulenroda-Triebes. Gestern rief in der OTZ-Redaktion in Zeulenroda-Triebes eine Leserin an, die wissen wollte, warum vergangene Woche Donnerstag Sparkassenangestellte den Kunden nur einzeln Eintritt gestatteten.
„An diesem Tag war in der Sparkasse Zeulenroda kurzfristig die Sicherheitstechnik ausgefallen, so dass unsere Mitarbeiter mit Unterstützung eines Wachdienstes während dieser Zeit unsere Kunden nur einzeln einließen. Diese rein präventive Handlungsweise schreiben unsere Sicherheitsbestimmungen so vor“, so Klaus Freyer vom Presse Center der Sparkasse Gera-Greiz. Eine Gefährdung von Personen oder eine reale Bedrohungslage habe es nicht gegeben. Nachdem der Ausfall behoben wurde, konnte der normale Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden. „Sollten für einige Kunden Unannehmlichkeiten entstanden sein, entschuldigen wir uns in aller Form.“(hhe) Zeulenroda-Triebes. 111 Jahre seien eine Dimension, die ein Mensch kaum überschauen und noch viel weniger erleben kann, so Michaela Schmeißer, Inhaberin der gleichnamigen Tanzschule in Zeulenroda-Triebes. Die Tanzschule feiert das 111-Jährige.
Ihr Vater sei derjenige, der sich als Glückspilz bezeichnen könnte. denn er hat die Urgroßeltern gekannt, den Opa und seine Mutter und Tochter Michaela auch. Der Urgroßvater, Albin Könitzer, gründete die Tanzschule, Michaela Schmeißer betreibt sie in vierter Generation seit 35 Jahren.
Am Samstag fand der große Ball zum Jubiläum im Bio-Seehotel statt. Mit allen Tanzgruppen, die im Club regelmäßig über das ganze Jahr tanzen, zudem mit zwei Gruppen, deren Mitglieder aber auch schon recht lange regelmäßig in die Tanzschule kommen, hatte die Tanzpädagogin einen Wiener Walzer, wie man ihn aus den Opernbällen kennt, einstudiert. Bereits im Januar hatte die Zeulenrodaerin die Choreographie erstellt. Seit dieser Zeit wurde gezielt geübt. „Das war schon sehr anspruchsvoll“, so Michaela Schmeißer.
Rund 80 Paare waren beim Vortanzen zum Ball beteiligt. Einige unter ihnen feierten mit der Tanzpädagogin auch schon das 100. Jubiläum der Einrichtung. Sie waren es auch, die Michaela Schmeißer auf das Jubiläum aufmerksam gemacht hatten. „Eigentlich wollte ich mich davor drücken“, gesteht die Zeulenrodaerin, die aber im Nachhinein recht froh ist, es nicht gemacht zu haben.
Es war eine recht anspruchsvolle Zeit, sagt Michaela Schmeißer rückblickend. In manchen Momenten hatte sie Angst, die Choreographie zu schwer gestaltet zu haben. Immer wieder hatte die Tanzlehrerin ihre Schüler um Vertrauen gebeten und ihnen Mut gemacht, dass sie es schaffen würden. Doch dann im Februar bekamen alle das Gefühl, dass die große Aufführung klappen würde. „Es war eine sehr schöne Zeit, viele der Paare haben sich gegenseitig motiviert. Alle sind richtig zusammengewachsen“, so die Zeulenrodaerin. Während des Balls überkam sie ein erhabenes Gefühl. „Es war einfach toll“, so Schmeißer. Alle hätten akkurat gestanden, sich ständig gedreht und die festliche Kleidung der Vortänzer hätte das I-Tüpfelchen auf den Abend gesetzt. Zwischen acht bis 14 Paare je Gruppe – auch Club genannt – kommen die ganze Woche über verteilt sowie an Sonntagen regelmäßig zum Tanzen. Dabei habe es sich zu DDRZeiten nicht abgezeichnet, dass es die Tanzschule noch lange geben würde. Ihr Vater hatte sie zwar betrieben, aber im Nebenerwerb gab er für Schüler Kurse. Als junger Mensch habe sie im Chor gesungen und war in einer Sprechergruppe. Sie sei aber nie auf die Idee gekommen, zu tanzen. „Mein Berufswunsch war Lehrerin“. Die Geburt ihres Sohnes brachte die Entscheidung. Ihr Vater fragte, ob sie nicht die Tanzschule übernehmen wollte. Sie absolvierte mit 24 Jahren in Leipzig ihre Ausbildung und gab parallel dazu schon Unterricht.
Damals waren – anders als heute – Erwachsene nicht das Spektrum. Insgesamt bergen die Fotoalben über 260 Abschlussfotos Rund 20 000 Schützlinge haben die Tanzschule durchlaufen. „Im Nachhinein kann man schon ein bisschen vom Lebenswerk sprechen“, sagt Michaela Schmeißer etwas nachdenklich. Doch heute könnte sie sich keinen anderen Beruf vorstellen.
Auch deshalb, weil die Musik zu der sich die Paare im Takt bewegen, immer mit der Mode mitgeht. So bleibt zwar der Dreiviertel-Takt immer ein Walzer, doch wurde auch er schon viel moderner interpretiert, sagt die Zeulenrodaerin.
Nach modernen Stücke wie „Love in the Brain“von Rihanna (schneller Walzer), oder „Want in Only“(Wiener Walzer) von Adele, würde es sich toll tanzen lassen.
Dass eine Tanzschule stets mit der Musik gehen sollte, ist für sie selbstverständlich.
Stets ist sie auf der Suche nach etwas Peppigem. Die Musik muss mitreißen“, so Michaela Schmeißer. Kurse ab März 2017 in der ADTV-Tanzschule Schaller-Schmeißer, Speichergasse 35 in Zeulenroda Anmeldungen unter (0170) 52 4 0 4 55 oder (036628) 83597, E-Mail: kontakt@tanzschule-schmeisser.de Internet: www.tanzschule-schmeisser.de, auch zu Kursen in Greiz Zeulenroda-Triebes. Wenn heute Abend um 18.30 Uhr mit dem öffentlichen Teil die Sondersitzung des Stadtrates im Rathaussaal des Amtsgebäudes beginnt, dann meldet die CDUStadtratsfraktion bereits im Vorfeld Bedenken an. „Ohne Diskussion gibt es keinen Beschluss“, so Nils Hammerschmidt, Vorsitzender der CDUStadtratsfraktion.
Im Vorfeld der Sonderstadtratssitzung heute Abend signalisiert die CDU-Fraktion des Gremiums Widerstand. Doch nicht nur der Haushalt ist hier der Knackpunkt, auch die Beschlüsse zu den Mehrleistungen im Zusammenhang mit dem Bau der Eventbühne am Bio-Seehotel und die Haushaltssatzung, so begründet der erste Beigeordnete des Bürgermeisters seine Darstellung. Es sei erst eine kurze Lesung zum geplanten Haushalt für dieses Jahr erfolgt. „Bis wir nicht intensiv über den für die Stadt so essenziellen Gegenstand gesprochen haben, sehen wir als Fraktion keine Möglichkeit der Annäherung“, so Hammerschmidt.
Kritik reicht noch weiter
So seien die CDU-Mitglieder irritiert, dass die Ausschreibung für das Dach der Eventbühne am Bio-Seehotel zum dritten Mal überarbeitet worden ist. „Nach meinem Wissen liegt hier ein Fehler vor, der die Stadt unnötig einen sechsstelligen Betrag kostet“, sagt Hammerschmidt.
Schließlich reagiert Hammerschmidt auf eine weitere Vorgehensweise der Stadtverwaltung verärgert. So hätte seine Fraktion ohne vorherige Kenntnis aus dem Amtsblatt davon erfahren, dass die Stadt ihre Flächen am Zadelsdorfer Strandbad veräußern möchte. „Auch wenn die finanzielle Lage angespannt ist, jetzt nach und nach die „Kronjuwelen“zu verkaufen, kann doch nicht im Sinne der Stadt sein“, so Hammerschmidt. Gerade bei der Entwicklung dieses touristischen Bereiches müsse die Stadt als Vorhabensträger auftreten.