Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Wenn das Super-Auto im Stau-Kabarett auf Abschlepp-Harry hofft
Gera/Gößnitz. Was machen Kabarettisten, wenn sie eine Panne haben und dadurch einen Stau verursachen? Naja, Publikum haben sie ja in den Autos hinter ihnen zur Genüge. Also können sie ihren Auftritt doch auf die Straße verlegen. „Das ist die Erfindung des Stau-Kabaretts“, sagt Ulf Annel, der beim neuen Programm im Lachgeschäft Regie führt. Am Donnerstag hat es in Gera Premiere, am Sonntag in Gößnitz. In letztgenannter Stadt ist sie ausverkauft.
Die Kabarettisten Thomas Puppe und Markus Tanger lassen sich rund um Mobilität und Verkehr aus. „Es geht um Abgas-Skandal und Feinstaubbelastung“, erzählt Tanger und Puppe ergänzt: „Schummelsoftware und selbstfahrende Autos spielen auch eine Rolle.“Dass Wahlkämpfe Autorennen ähneln, wird dem Zuschauer bewiesen. Auf den Hund kommen die Kabarettisten und entwickeln dabei eine Geschäftsidee, wie man die felligen Lieblinge auf der Autobahn verköstigen kann. Und dann greift die Lachgeschäft-Crew ganz tief in die Trickkiste der Erfinder: „Ein besonderes Auto, das Auto der Zukunft, wird vom Kabarett vorgestellt“, so Annel.
Und was macht der Dritte im Bunde auf der Bühne? „Ich singe kleinen Quatsch zwischendurch“, sagt Enrico Wirth. Liebevoll und auf Sächsisch nennt er die Intermezzi Schnerzel. Bei denen geht es etwa darum, was sich so alles anstauen kann und dass der Weg des Fingers an einer roten Ampel nicht selten direkt ins Nasenloch führt.
Die Texte stammen von Markus Tanger und Thomas Puppe, von Lothar Bölck, Erik Lehmann und Philipp Schaller. Techniker Ronny Kilian hat einen Liedtext beigesteuert.
Geprobt wird seit fast vier Wochen. „Es gibt Figuren im Stück, bei denen müssen die Darsteller über ihren Schatten springen“, verrät der Regisseur und denkt da an den Abschlepp-Harry, den Tanger geben muss. „Und einmal machen sich die beiden ganz klein“, macht Annel neugierig.