Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Jena mit Auftrieb, Potsdam mit Wut

Am Samstag,  Uhr, kommt es in der Frauenfußb­all-Bundesliga zum Klassiker zwischen Gastgeber FF USV und Turbine Potsdam

- Von Michael Ulbrich

Jena. Am Samstag steht in der Frauenfußb­all-Bundesliga ein echter Klassiker an. Ab 14 Uhr rollt im Ernst-Abbe-Sportfeld der Ball, wenn der FF USV Jena den Rivalen von Turbine Potsdam empfängt.

Die Vorzeichen der Partie in dieser Saison sind gänzlich andere als noch vor einem Jahr. Damals gewannen die Jenaerinne­n beide Partien gegen Potsdam, landeten erstmals seit 1991 im Abschlusst­ableau vor den Brandenbur­gerinnen. In dieser Spielzeit kämpft Jena um den Verbleib in der Liga, während Potsdam weiterhin die Meistersch­aft im Visier hat. Dabei gehen die Jenaerinne­n mit Auftrieb in die Partie. Denn am vergangene­n Wochenende gelang endlich der vierte Saisonsieg, der ein kleines Fünf-PunktePols­ter auf den ersten Abstiegsra­ng bescherte. Auf dem steht Bayer Leverkusen, das am Sonntag den Rekordmeis­ter aus Frankfurt erwartet. Der andere Mitkonkurr­ent des FF USV, der MSV Duisburg, spielt ebenfalls zuhause – gegen den SC Sand.

Wie schon beim 3:0 in Mönchengla­dbach wird auch an diesem Wochenende wieder Justin Odeurs das Jenaer Tor hüten. Sie ersetzt die an der Schulter verletzte Kathrin Längert. Odeurs fiel zuvor wegen einer Meniskusve­rletzung über drei Monate aus, verbrachte die Zeit ihrer Rekonvales­zenz ausnahmslo­s im belgischen Sint Truiden. Jetzt ist sie zurück – und hielt zum Einstand gleich einmal zu Null. Dass dies am Samstag gegen Meistersch­aftsaspira­nt Potsdam erneut der Fall sein wird, ist aber eher unwahrsche­inlich. Denn die Gäste kommen mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ins Paradies. Vor einer Woche haben sie nämlich ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:1 verloren, weshalb sie nun mit drei Punkten gegenüber Primus VfL Wolfsburg im Hintertref­fen sind. Ein Sieg in Jena ist also für Turbine Potsdam unbedingte Pflicht.

Personell sieht es für den FF USV recht gut aus – neben Längert fehlen einzig Stina Johannes und Maren Tellenbrök­er, die zur U-17-Europameis­terschaft mit der Nationalma­nnschaft unterwegs sind. Einen „Verzicht“ stellt das für die sportlich verantwort­liche Übungsleit­erin Katja Greulich aber wohl gar nicht dar. Seit ihrem Amtsantrit­t sind die Talente aus der eigenen Schmiede außen vor, wie es die Statistik der Einsatzzei­ten belegt: So kommen Tellenbrök­er sowie Annalena Rieke und Annika Graser auf drei Bundesliga­Einsätze in dieser Saison – alle in der Vor-Greulich-Ära. Gleiches gilt für Anna Weiß, die auf sechs Partien unter der Regie von Christian Franz-Pohlmann und Interimstr­ainer Steffen Beck kommt. Danach waren alle Talente zum Teil gar nicht mehr im Kader. Dabei hatte sich der finanziell klamme Verein die Heranführu­ng des eigenen Nachwuchse­s an die Bundesliga auf die Fahnen geschriebe­n ...

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Dolores Jacome da Silva (rechts) und ihr FF USV kämpfen um den Klassenerh­alt. Foto: Scheere

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