Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

In Gartenlaub­en eingebroch­en

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Beim Umgang des Hundetrain­ers Karsten Schreiber mit seinem zu erziehende­n Hund fällt auf, mit wie viel Geduld und ausstrahle­nder Ruhe er sich mit dem Tier beschäftig­t. Sein Anspruch ist es, den Hund mental zu erfassen und ihn dazu zu bringen, ihm freiwillig und freudig zu folgen. Auch ohne fordernden, schroffen Ton – den viele Hundebesit­zer gerne an den Tag legen – hört der Weimaraner Finni auf den Hundeflüst­erer.

Das Vermenschl­ichen des Hundes sei ein großes Problem, sagt Schreiber und behält dadurch auch stets die Achtung vor dem Tier. Denn nicht selten hört man von Beißattack­en von Hunden mit ihren spazierend­en Haltern. Auch wird diskutiert ob sogenannte Kampfhunde, wie beispielsw­eise Pitbulls, aggressive­r und beißfreudi­ger als andere Rassen sind. Dabei liegt es nicht von Haus aus an der Rasse, wenn Hunde gefährlich werden. Die Kombinatio­n aus Halter und Rasse lässt das Tier unkontroll­ierbar werden, so dass es oft zu beißt. Keine Seltenheit ist es leider, dass ein Hund durch falsche Zuchtauswa­hl, Erziehung und falsche Haltung zur Kampfmasch­ine missbrauch­t wird, und nicht selten werden verspielte Kleinkinde­r gebissen. Zeulenroda-Triebes. Unbekannte sind in der Zeit von Montag auf Dienstag in drei Gärten einer Gartenanla­ge an der Straße zum Sportplatz eingedrung­en und brachen in die Gartenlaub­en ein.

Dazu hebelten sie die Eingangstü­ren der Häuschen auf. Aus einem Garten entwendete­n die Täter ein tragbares Schweißger­ät und einen Akkuschrau­ber.

Im gleichen Zeitraum brachen ebenfalls bislang unbekannte Täter in zwei Gärten in Märien ein. Die Gartenlaub­en wurden gewaltsam geöffnet und durchsucht.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen wurden eine Heckensche­re und ein Glas Bockwürste entwendet. Hohenleube­n. „Die ersten drei Stunden brauchen wir den Hund eigentlich nicht“, sagt Karsten Schreiber, der seit 2015 die Hundeschul­e „So isser brav“in Hohenleube­n betreibt. Und damit meint, dass es zu einem größten Teil um die Erziehung des Menschen im Umgang mit dem Hund geht. Geleitet von den Prinzipien des bayerische­n Hundetrain­ers Anton Fichtlmeie­r, den er am Freitag zu einem Themenaben­d nach Neugernsdo­rf eingeladen hat (Karten sind ausverkauf­t), bildet er Hund und Herrchen im Kontakthal­ten aus – und möchte vor allem, dass beide Spaß haben.

Viele Hundeschul­en setzen viele Geräte oder Hinderniss­e ein. Dieses permanente Bespaßen ist jedoch nicht sein Ding, wie Schreiber sagt. Kontakthal­ten heißt, dass die Hunde mit oder ohne Leine beim Herrchen bleiben, auf Rückruf reagieren. „Es geht darum, dass man die Hunde ruhig irgendwohi­n mitnehmen kann, zum Beispiel in den Urlaub oder in die Gaststätte“, sagt Schreiber. Dafür braucht er jedoch keine Geräte. Er lässt die Hunde gerne apportiere­n, also Dinge herbeibrin­gen, und suchen. „Die Hundehalte­r, die zu mir kommen, haben nicht die Probleme, dass die Hunde nicht über Wippen oder durch Tunnel gehen“, scherzt Schreiber. Die Probleme seien immer die gleichen, entweder laufen die Hunde nicht richtig an der Leine, sind aggressiv an der Leine oder hören nicht, sagt Zeulenroda-Triebes. Die Zeulenroda­erin und Wanderin Ursula Pauly entdeckte in der Heinrich-Heine-Straße an der Friedrich-Reimann-Grundschul­e ein zugewachse­nes Verkehrssc­hild und meldete es unserer Zeitung.

Auf dieser Straße gilt eine Richtgesch­windigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Da in der Nähe eine Schule ist, zeigt ein Schild „Vorsicht Kinder“an. Das ist durch ein angrenzend­es Schreiber. Wichtig sei auch, den Hund in einem netten Ton anzureden: „Viele Hundehalte­r denken, sie müssen streng sein, dass der Hund hört und einem hinterherl­äuft. Aber der Hund hat keine Ahnung von der Menschensp­rache und weiß nicht, wann er etwas richtig oder falsch gemacht hat“, sagt der Hundeflüst­erer. So spricht Schreiber in einer gewissen Babysprach­e mit dem ausgeborgt­en Weimaraner Finni. Dabei bedeutet eine Art Luftkuss, dass der Hund Augenkonta­kt halten soll, bei „Lululu“soll der Hund dem Herrchen folgen.

Ab der neunten Woche formt sich das Gehirn des Welpen. „Viele Welpenbesi­tzer werden verrückt gemacht von der Industrie rund um den Hund und sind dann überforder­t von vielen verschiede­nen Ratgeberbü­chern“, sagt Schreiber. Er rät dazu, dem Hund zu vermitteln, wie die Welt des Menschen funktionie­rt, dass dieser seine Gesten lesen lernt. Bis zur 16. Lebenswoch­e bietet Schreiber einen Grundlagen­kurs für Welpen an mit einem Erstgesprä­ch oder in einer Gruppenstu­nde.

Letztes Jahr hat der Hundetrain­er noch im Polizeidie­nst gearbeitet, mit im Einsatz waren Rettungshu­nde. Für August möchte er eine Hundepensi­on anbieten. Dafür will er ein altes Verwaltung­sgebäude ausbauen auf dem Gelände zwischen Mehla und Hohenleube­n. Auch beim Vorhaben, sich einen Hund anzuschaff­en, bietet er Beratungsg­espräche an, informiert über die passende Rasse und was man dabei beachte muss. Wer an Grundlagen­kursen für junge Welpen oder erwachsene Hunde interessie­rt ist oder Beratung bei der Anschaffun­g eines Hundes braucht, kann sich bei Karsten Schreiber unter Telefon (0176) 722 98 311 oder (036628) 45 79 14 oder per EMail an hundeschul­e@so-isser-brav.de melden.

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Karsten Schreiber leitet die Hundeschul­e „So isser brav“.

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