Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Gewalt gegen Polizisten nimmt zu

Gewerkscha­ft sieht Justiz in der Pflicht

- Von Kai Mudra

Erfurt. Noch nie gab es in Thüringen so viele Straftaten gegen Polizisten wie im Vorjahr. Insgesamt wurden 1240 registrier­t, wie aus einer Antwort des Innenminis­teriums an die CDULandtag­sfraktion hervorgeht. Das sind drei an jedem Tag. Ein Viertel davon gelten als Rohheitsde­likte wie beispielsw­eise Raub, Angriffe auf Autofahrer und alle Arten von Körperverl­etzungen. Das Gros der übrigen Straftaten fällt unter Widerstand gegen Polizisten.

Besonders erschrecke ihn, dass ein Viertel mehr Beamte als im Jahr zuvor bei den Attacken verletzt worden seien, so CDUAbgeord­neter Raymond Walk.

Kai Christ, Vorsitzend­er der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) in Thüringen, fordert, dass die Justiz konsequent die inzwischen verschärft­en Strafen bei Angriffen auf Polizisten und Rettungskr­äfte anwendet. Bei Ersttätern seien bisher zu viele Verfahren eingestell­t worden. Damit würden die Beamten auch um ein mögliches Schmerzens­geld als Entschädig­ung gebracht, kritisiert Christ.

Daher biete die GdP ihren Mitglieder­n inzwischen Hilfe beim Erlangen des Schmerzens­geldes auf zivilrecht­lichem Weg an. In anderen Bundesländ­ern sei das Modell bereits erfolgreic­h, so der Gewerkscha­fter. Vermeintli­che Straftäter würden nach Eintreffen einer entspreche­nden Zahlungsau­fforderung diese häufig auch begleichen.

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