Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Mehr als eine Kleiderkammer
In der Zeulenrodaer Innenstadt hat sich das Deutsche Rote Kreuz mit einem Laden etabliert
Zeulenroda-Triebes. Hört man den Namen Kleiderkammer denkt man erst mal an einen einfachen Lagerraum, in dem diverse Kleidung gestapelt ist. Doch die Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Greizer Straße 46 in der Zeulenrodaer Innenstadt ist viel mehr als das. Längst hat sich die Spendenstelle für gebrauchte Kleidung, die man für wenig Geld kaufen kann, zu einem tollen Laden neben den Zeulenrodaer Einzelhändlern in der Innenstadt etabliert.
So wurde erst kürzlich unter der zahlreich gespendeten Kleidung festliche Abendmode abgegeben, die man durchaus bei Hochzeiten oder Abschlussbällen tragen kann. Eine ältere Dame überlegt, das schicke Neckholder-Cocktailkleid für ihre Enkelin mitzunehmen.
Für einen kleinen Spendenbetrag, den die Besucher der Kleiderkammer selbst anbieten können, wird meist nicht lange überlegt und langes Anprobieren mit Aus- und Anziehen erübrigt sich auch.
„Es kommen auch viele junge Menschen zu uns in den Laden. Beim Stöbern finden sie dann den einen oder anderen Schatz“, sagt Marga Heiner, die mittlerweile 40 Jahre ehrenamtlich für den DRK-Kreisverband Landkreis Greiz arbeitet und von einer Mitarbeiterin liebevoll als Chefin bezeichnet wird.
Kleiderkammer bald mit Infopunkt des DRK
Denn die 72-jährige Frau hilft schon lange in der Kleiderkammer des DRK mit, anfangs mit der Sommerkammer, die sich 1990 in den Räumlichkeiten der Dr.-Otto-Nuschke-Straße befand, bevor man an den Standort des Umspinnwerkes FeinElast zog und nun in der Greizer Straße mit dem geräumigen Ladengeschäft einzog, in dem Platz für das Lager ist – denn das ist wichtig, sagt Heiner.
„Wir bekommen an den zwei Tagen, an denen wir jede Woche geöffnet haben, große Mengen an Kleidung, die in einem gesonderten Raum gesichtet werden muss. Außerdem müssen wir die Winterkleidung lagern“, sagt Marga Heiner, die zusammen mit Ria Wetzel, Ramona Chemnitz sowie Uwe und Annelli Janz in der Kleiderhammer hilft. So ist immer viel zu tun, vom Desinfizieren der Kleider und Schuhe bis zum Beschriften der Kleidung. Sogar ein Schaufenster wird aus gestaltet.
„Viele ältere und alleinstehende Menschen kommen auch zu uns, um zu plaudern“, sagt Marga Heiner. In einer gemütlichen Ecke mit Blick aus dem Schaufenster können Besucher Platz nehmen. Die Mitarbeiter der Kleiderkammer beantworten dann auch Fragen zu den Einrichtungen des DRK. „Der Landesverband plant, auch einen Infopunkt für hilfsbedürftige Menschen in unserer Kleiderkammer einzurichten“, sagt Marga Heiner, die mit ihren Helfern an der ausladenden, ehemaligen Ladentheke von Elastic Mieder jeden Besucher herzlich begrüßt. Auch Liebhaber von DDR-Nostalgie werden in der Kleiderkammer fündig. So befinden sich neben den zahlreichen Kleiderständern auch Puppen und Porzellan.
„Den ortsansässigen Firmen und Privatpersonen für die Unterstützung zur Ausgestaltung der Räumlichkeiten und Sachspenden möchten wir ganz herzlich danken“, sagt Marga Heiner. Die Einnahmen beziehungsweise Spenden für das DRK kommen der Verbandsarbeit zugute. Geöffnet hat das Kleiderkammer-Geschäft in der Greizer Straße 46 wöchentlich immer dienstags und donnerstags von 10 bis 15 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat. Angenommen werden Kleidung, Schuhe und andere Dinge für den Hausgebrauch, außer Elektrogeräte.