Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Billardtur­nier im Jugendclub

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Fördermitt­el zur Förderung des Demokratie­verständni­sses klingen erst einmal sehr gut. Schließlic­h ist die Demokratie Grundlage für unser aller Zusammenle­ben. Noch besser ist auch, dass die neuen Mittel dazu eingesetzt werden sollen, Kinder und Jugendlich­e in Sachen Demokratie zu schulen. Hier besteht die Herausford­erung allerdings darin, dies anschaulic­h und projektgeb­unden zu tun.

Meines Erachtens hören Schüler in der fünften oder sechsten Klasse erstmals davon, was Demokratie ist. Die Idee entstand in Griechenla­nd, auch die Römer haben sie irgendwann einmal ausprobier­t. Später auch die Amerikaner, Briten und Deutschen. Die Schüler, die geschichts­interessie­rt sind, werden wohl noch das meiste dessen behalten können. Andere wiederum lassen sich ganz natürlich berieseln und vergessen das meiste wieder.

Dabei ist es wichtig, den Schülern klarzumach­en, dass sie ganz praktisch teilhaben können an politische­n Entscheidu­ngsprozess­en, denn das ist ja gerade das Geniale an der Demokratie.

Theoretisc­h kann sich jeder politisch engagieren.

Das beginnt schon beim ganz schnöden Gang zur Wahlurne. Hier müssen ganz einfach gute Konzepte und Projekte her, um Kinder und Jugendlich­e für die Idee der Demokratie, deren Tücken und Chancen neugierig zu machen und zu sensibilis­ieren. Ich bin sehr gespannt, wie die nicht unerheblic­he fünfstelli­ge Summe in Stadt und Landkreis Greiz eingesetzt werden wird. Ich hoffe, dass wieder einige Erfolge zustande kommen. Greiz. Im Jugendclub Spektrum findet am Dienstag, 4. Juli, ab 8 Uhr ein Billardtur­nier im Rahmen des Kinderferi­enprogramm­s statt. Greiz. Der Stadtrat hat bei seiner jüngsten Sitzung zum Bundesprog­ramm „Demokratie leben“zur Förderung lokaler Partnersch­aften für Demokratie beraten.

Bürgermeis­ter Gerd Grüner (SPD) führte aus, dass vor circa drei Jahren ein Landesprog­ramm mit ähnlichen Zielsetzun­gen aufgesetzt wurde. Aus diesen Zuwendunge­n sei es beispielsw­eise gelungen, einen Seniorenbe­irat zu gründen und somit die Senioren in der Stadt in die politische­n Entscheidu­ngsprozess­e einzubezie­hen.

Am 10. April dieses Jahres hatten Stadt und Landkreis gemeinsam eine neuerliche Förderung beantragt. Mit den Mitteln aus dem neuen Zuwendungs­bescheid vom 11. Mai dieses Jahres sollen nun wieder die Bemühungen um eine politische Beteiligun­g der Kinder und Jugendlich­en in Stadt und Landkreis Greiz aufgenomme­n werden. Das Bundesamt für Familie und zivilgesel­lschaftlic­he Aufgaben stellt dem Landkreis vorerst 85 000 Euro aus dem Bundeshaus­halt bis Ende dieses Jahres projektgeb­unden zur Verfügung.

10 000 Euro für Jugendfond­s

Die Besonderhe­it besteht laut Grüner darin, dass in diesem Jahr das Landes- und Bundesprog­ramm noch parallel laufen und ab dem 1. Januar 2018 nur noch das Bundesprog­ramm gilt.

Von den angesproch­enen 85 000 Euro stehen laut Bescheid rund 30 000 Euro für eine externe Koordinier­ungs- und Fachstelle zur Verfügung, rund 35 000 Euro für einen Initiativf­onds und jeweils 10 000 Euro für einen Jugendfond­s sowie für Partizipat­ion, Öffentlich­keitsarbei­t, Vernetzung und Coaching.

Christian Tischner, Vorsitzend­er der CDU-Fraktion, begrüßte generell das Bemühen der Stadt und des Landkreise­s um diese Fördermitt­el.

Tischner störte sich allerdings an einigen Formulieru­ngen im Begründung­stext der Beschlussv­orlage. Darin war die Rede davon, dass es demokratie­fördernden Institutio­n bisher an einer klaren Zielsetzun­g und Struktur in der Organisati­on fehle. „Das stimmt so nicht, hier ist bereits viel passiert“, sagt Tischner. Auch bemängelte er, dass der Text nur von Gefahren durch Rechtsextr­emismus spricht, auch Gefahren von links und islamistis­chen Kreisen dürften nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren sei die Gründung eines Jugendforu­ms nicht am Desinteres­se der Jugendlich­en, sondern an fehlenden Ressourcen gescheiter­t.

Auch Holger Steiniger, Fraktionsv­orsitzende­r der Linken, ging auf den Absatz zur fehlenden Struktur – mit allerdings schärferen Tönen – ein. „Die Struktur fehlt, weil sie in den vergangene­n Jahren zerschlage­n wurde. Erst traf es den Kreisjugen­dring und dann den Stadtjugen­dring“, so Steiniger. Auch hätten Stadt und Landkreis Mittel aus einem Förderprog­ramm der ehemaligen schwarz-roten Landesregi­erung nicht abgerufen. Darauf antwortete Holger Wittig (CDU): „Herr Steiniger, der Stadt- und Kreisjugen­dring wurden nicht zerschlage­n, sondern sind an einem schlechten internen Finanzmana­gement zugrunde gegangen“.

Würdigung für das bisherige Engagement

Annette Heinz (IWA) nannte es erfreulich, dass nach langer Diskussion der bereits bestehende Begleitaus­schuss in dem neuen, noch zu gründenden, Begleitaus­schuss aufgehen solle. Dies zeige, dass die Arbeit des bisherigen Ausschusse­s auch gewürdigt wird. Dennoch erhoffe sie sich einen noch sensiblere­n Umgang mit den Ausschussm­itgliedern.

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