Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Waikiki-Mitarbeiter wehren sich
Sie wollen einen Haustarifvertrag und haben sich ver.di zu Hilfe geholt
Zeulenroda-Triebes. Kommt das Gespräch auf die Badewelt Waikiki in Zeulenroda-Triebes werden nicht nur die Mitarbeiter der Erlebnisbadewelt sehr aufmerksam, sondern auch viele Zeulenroda-Triebeser. Das Interesse ist verständlicherweise sehr hoch.
Und so wollte auch die OTZ Informationen, als die Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mitteilt, dass sie in Tarifverhandlungen bei den „Waikiki Thermen und Erlebniswelten am Zeulenrodaer Meer“eingetreten sind.
Dabei appelliert ver.di an die städtische Verantwortung, verweist auf die 55 Beschäftigten der Badewelt, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadtwerke Zeulenroda.
Die Mitarbeiter würden die Anerkennung ihrer täglich erbrachten Leistungen vermissen. „Mit Ausnahme des Heiligen Abends und der zwei Tage am Jahreswechsel sorgen sie täglich dafür, dass es den Gästen im Bad und in der Therme an nichts fehlt. Dabei arbeiten ein Drittel der Beschäftigten lediglich für den Mindestlohn, an die letzte Lohn- und Gehaltserhöhung kann sich kaum noch jemand erinnern“, heißt es in dem Schreiben zur Begründung der Tarifverhandlungen durch ver.di.
Waikiki-Mitarbeiter wollen Haustarifvertrag
Seit vier Monaten wird nun versucht, einen Haustarifvertrag zu vereinbaren. Der stetige Wechsel in der Geschäftsführung erschwert eine kontinuierliche Verhandlungskultur.
„Mit den in vielen Unternehmen gebräuchlichen Erklärungen der Gesellschafter, dass kein Geld für Lohn- und Gehaltsanhebungen vorhanden sei, werden sich die Beschäftigten nicht länger abfinden“, verspricht ver.di-Gewerkschaftssekretär Frank Zwicker.
„Um den dritten Verhandlungstermin am 4. April vorzubereiten, werden wir öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen“, kündigt Zwicker an.
OTZ sprach mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden
Bürgermeister Dieter Weinlich (parteilos), der auch Aufsichtsratsvorsitzender ist, schätzt die Situation ein. „Die Stadtwerke GmbH, als Tochtergesellschaft der Stadt Zeulenroda-Triebes, als übergeordnetes Organ der Badewelt Waikiki, arbeitet nach den Grundsätzen eines kaufmännischen Betriebes. Dass heißt: Es kann nicht mehr Geld ausgeben werden, als vorhanden ist“, stellt Weinlich grundlegend fest.
Arbeitsbedingungen müssen geklärt werden
„Den Mitarbeitern und auch der Gewerkschaft müsste klar sein, dass die Stadt seit Jahren Zuschüsse leistet, die aber auch nicht grenzenlos sind“, so Weinlich.
Dabei sind die Gewerkschaftsvertreter durch die Angestellten in der Badewelt Waikiki zu Verhandlungen beauftragt worden, Gespräche mit den Tarifpartnern, in diesem Fall ist es die Stadtverwaltung Zeulenroda-Triebes, zu führen. In dem angestrebten Haustarifvertrag würde es auch um Organisationsund Dienstzeitenklärung sowie um spezielle Sicherheitstraining gehen. Parallel dazu, wollen die Mitarbeiter wissen, wie es mit ihnen weitergehen könnte, wenn die Badewelt auf Grund der Ertüchtigung schließen wird. „Uns ist daran gelegen von dem vorhandenen Personal, alle diejenigen auf alle Fälle weiter zu beschäftigen, die wir für den Betrieb der Standbäder benötigen“, so Weinlich.
Er weiß aber auch, dass weitere Mitarbeiter benötigt werden, die bis zum Beginn der Baumaßnahmen, das Aufräumen oder Beräumen der Badewelt übernehmen. „Viele Arbeiten sind notwendig, bevor die Baumaßnahme überhaupt beginnen kann“, so der Aufsichtsratsvorsitzende. Und dann verweist er darauf, dass es in der Stadt Zeulenroda-Triebes nicht nur den Arbeitgeber Stadt ZeulenrodaTriebes gebe, sondern noch viele weitere Unternehmen.
Arbeitsagentur wird mit ins Boot geholt
„Es werden überall Arbeits- und Fachkräfte gesucht und da muss es doch möglich sein, dass wir unsere Leute auch außerhalb des städtischen Konzerns unterbringen“, ist Weinlich fest überzeugt.
Es würde auch versucht werden eine Lösung zu finden für Mitarbeiter, die in den Vorruhestand gehen wollen oder nach den eineinhalb Jahren Bauzeit zur Wiedereröffnung knapp vor der Rente stehen.
Zu guterletzt sollen Gespräche mit der Agentur für Arbeit geführt werden.
Hier soll geprüft werden, inwieweit Mitarbeiter während der Schließzeit für eine Fortbildung bereitstehen wie zur Fachkraft für Bädertechnik, um dann bei der Wiedereröffnung ausreichend qualifiziertes Personal zu haben.