Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Was wird aus der „Villa Kinderglück“?
Gravierende bauliche Mängel und fehlender Brandschutz erfordern Handlungsfähigkeit von der Stadt und den Stadträten
Zeulenroda-Triebes. „Unser Kindergarten ist klein, fast familiär und wird deshalb auch von vielen Eltern bevorzugt“, so Gabriele Förster, stellvertretende Leiterin der DRK-Einrichtung „Villa Kinderglück“in Zeulenroda-Triebes in der ErnstThälmann-Allee.
Stephanie Grünberg, Mutter eines Kindes in der Einrichtung und Grundschullehrerin, ergänzt dazu, dass die Schulanfänger, die aus dieser Einrichtung kommen, stets gut vorbereitet sind auf die Schule. Wohl auch deshalb hätten viele Familien nicht nur ein Kind in der Villa Kinderglück zur Betreuung, sondern auch gleich zwei und drei Kinder, erzählen die Eltern, die gestern Vormittag zum Schmücken mit Osterdekorationen mit auf dem Zeulenrodaer Marktplatz gekommen waren. Sie hatten in den vergangenen Tagen Anhänger in der Form eines Ostereies gebastelt. Darauf steht geschrieben, dass sie für den Erhalt ihrer Einrichtung kämpfen werden.
Außer ein paar lapidaren, kosmetischen Ausbesserungsarbeiten wäre in ihrer Einrichtung in den vergangenen Jahrzehnten nichts passiert, so Gabriele Förster. Wenn sie auf bauliche Mängel oder Verschönerungsarbeiten hingewiesen hätten, wäre seitens der Stadtverwaltung immer wieder darauf verwiesen worden, dass kein Geld da sei, so Förster. Schließlich ist das Haus städtisches Eigentum, freier Träger der Kindereinrichtung ist das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverband Zeulenroda-Triebes.
„Auch wir haben uns eine Umgestaltung der Einrichtung gewünscht, haben Vorschläge unterbreitet um Arbeitsbedingungen zu verbessern. Für die Kinder hätten wir uns gewünscht, dass sie entsprechend dem Bildungsplan die Möglichkeit bekommen, dass sie sich selbstständig entwickeln können. Wenn es um Baumaßnahmen ging, dann wurde alles ausgeblendet. Unsere Küche ist noch im Uralt-Zustand“, sagt Förster, der man anmerkt, dass sie das Gerangel um den Erhalt der Kindereinrichtung sehr bewegt. Das Gebäude muss um 1900 erbaut worden sein.
Gabriele Förster macht der Stadt einen klaren Vorwurf, dass es nun zum Eklat gekommen ist. Den großen Garten der Einrichtung hätten die Eltern mit Spendenmitteln komplett erneuert. Verständlich, dass sie auf dem Areal bleiben wollen. Eine Unterschriftenaktion für den Erhalt ist bereits gestartet.
Kindergarten entspricht nicht dem Brandschutz
Seit 2006 wären bauliche Maßnahmen im Gebäude in der Ernst-Thälmann-Allee im Gespräch. 2016 hätte das DRK als freier Träger verschiedene Baumaßnahmen beantragt. Nachdem eine Feuerwehrübung im Gebäude durchgeführt worden sei, kam der Stein ins Rollen. Der Brandschutz wurde bemängelt, die Verantwortlichen des Landratsamtes Greiz sowie verantwortliche Ministerien schalteten sich ein. Und auch erst jetzt wäre der Bürgermeister; Dieter Weinlich (parteilos) von der Misere informiert worden.
Handlungsfähigkeit wird verlangt
Bausachverständige waren vor Ort, einen Gesprächstermin mit den Vertretern der Eltern gab es auch. Festgestellt wurde, dass die Treppe im Inneren des Hauses nicht den geforderten Bestimmungen entspricht. Sie müsste nach ersten Erkenntnissen ummantelt werden und auf jeder Etage müssten Brandschutztüren eingebaut werden. Das würde eine hohe sechsstellige Summe kosten.
Kindergarten Sonneschein steht zur Debatte
Ein Umzug wurde in Erwägung gezogen. Die 33 Mädchen und