Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Mit schicken Schuhen verheiratet
Das Geraer Schuhhaus Lobert kleidet seit Jahren die Füße seiner Kunden ein
Gera. Eingefleischten Geraern ist die Adresse in der Großen Kirchstraße genauso gut vertraut wie Kunden von außerhalb. Sie alle kennen dort das Schuhaus Lobert, das sich glücklich schätzen kann, seit vielen Jahren den Ruf zu haben, gute Schuhe zu verkaufen.
Für viele Gersche ist das Geschäft zudem nicht nur aufgrund seines erlesenen Sortiments und der profunden Beratung bekannt. Auch ein putziges Huftier weckt bei ihnen Erinnerungen. Es handelt sich um den hölzernen Esel, farbenfroh bemalt, auf dem seit mehr als 100 Jahren Kinder Platz nehmen. Das Tier gehört zum Stammhaus, wie seit 13 Jahren der Königspudel der Familie. „Unser altes Eselchen hat einen Wiedererkennungseffekt und gehört einfach zu unserer Marke“, meint Gudrun Lobert.
Sie feiert in diesen Tagen gemeinsam mit ihrem Mann Andreas das 115-jährige Bestehen des in dritter Generation geführten Familienunternehmens. Beide sind das Gesicht des Hauses und können nicht anders, als selbst über das beachtliche Jubiläum zu staunen. „Der Gründer, mein Großvater Walter Lobert, und dann mein Vater Alfred Lobert, haben das Geschäft lange am Leben gehalten. Darauf sind wir sehr stolz“, erzählt der Firmeninhaber. Schon seine Vorgänger haben das Schuhhaus mit ihren Ehefrauen Hulda und Ingeborg erfolgreich geleitet, wie er selbst mit seiner Frau Gudrun das „Loberts“aus der DDR-Zeit, über die Wende ins Jetzt geführt hat. Jetzt, das heißt, man muss versuchen, überall mitzumischen. Im Stammhaus sowie der großen Filiale auf der Sorge und dem Rieker Shop auf dem Markt bedeutet das, sich mit dem Angebot von der Konkurrenz abheben und sich zusätzlich im Internet zu positionieren. Qualität und Service stehen im Direkt- und Onlineverkauf an erster Stelle. Auf Branchen-Messen, etwa in Mailand, sind Loberts immer auf der Suche nach neuen Herstellern. „Heutzutage wandeln sich die Moden ständig, Kunden mögen neue Marken, setzen aber auch immer häufiger auf Bequemlichkeit als Qualitätskriterium“, erzählt der Chef des Hauses, der etwa ein halbes Jahr im Vorfeld die Schuhe für seine Auslagen einkauft. „In Gera sind die Kunden recht experimentierfreudig. Sie sind mutig, was Farben angeht. Viele bestehen zwar auf Leder, aber auch Stretchmaterialien und atmungsaktive Lederimitate werden immer beliebter“, ergänzt seine Frau. Sie weiß, dass sich ihr Geschäft vieler Stammkunden erfreut, vor allem, weil es nicht nur Über- und Untergrößen vorrätig hat, sondern weil von den Lobert-Mitarbeitern auch Probleme behoben werden, die etwa eine falsche Lederpflege verursacht haben. „Wir arbeiten auch Hammerzehen
■ 1998 Eröffnung eines zweiten Ladens in den Gera Arcaden (bis 2008)
■ 2003 Eröffnung eines dritten Ladens im Elster Forum (bis 2008)
■ 2011 Eröffnung Rieker Shop auf dem Markt und große Filiale auf der Sorge
■ 2012 Wiedereröffnung des Stammhauses nach Brand und Umbau ein oder weiten den Schuh, wenn er drückt“, berichtet der Hausherr vom Service. Es gibt viele Grundsätze, die bei Andreas Lobert von Vater und Großvater überliefert in Fleisch und Blut übergegangen sind. Nicht nur, dass der Kunde König ist. An die Erfolgsgeschichte seiner Vorfahren anknüpfend, ist es auch das gute Verhältnis zum Personalstamm, das Anteil an der Entwicklung des Unternehmens hat. „Man muss Schuhe und Menschen lieben, dann ist die Arbeit im Schuhhaus nicht nur ein Job, sondern eine besondere Aufgabe“, sagt Gudrun Lobert, die sich gern Zeit für einen Plausch mit treuen Kunden nimmt. „Unsere älteste Kundin ist 98 Jahre alt und kommt noch selbst im Laden vorbei“, erzählt sie.
Froh ist sie auch über die vielen Kunden von außerhalb. Andreas und Gudrun Lobert sind mit ihrem Geschäft verheiratet, sagen sie. Dementsprechend Sorge bereitet ihnen der Blick in die Zukunft, denn das Thema Nachfolge ist noch nicht geklärt. „Das ist im Jahr unseres Jubiläums natürlich ein Wermutstropfen. Wir wollen und müssen weitermachen, auch wenn aus der Familie keine Ablösung in Sicht ist“, sagt Andreas Lobert. Doch man befinde sich in Gesprächen und suche nach einer Lösung. Schließlich sei es für sie keine Alternative, das 115 Jahre erfolgreich geführte Familienunternehmen irgendwann einfach zuzusperren. chstraße steht der hölzerne Esel mit dem Wackelkopf. Seit auf ihm Platz nehmen. Eine kleine Ausstellung zeigt Werkzeuge Familienunternehmens. Fotos (): Christine Schimmel gefährlich sie sind, wie sie diagnostiziert werden können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt – zu all diesen Fragen kann die promovierte Expertin am 16. November Auskunft geben.
Auf mutige Geraer Kunden eingehen
Nachfolge noch nicht geklärt
Spezialisten beantworten Fragen
Professorin Susanne Lang, Chefärztin der Pneumologie am SRH-Waldklinikum Gera, wird sich anschließend dem großen Thema „Herz und Lunge“widmen.
„Es werden wieder viele interessante Informationen geboten und natürlich können die Besucher den Spezialisten vor Ort auch ihre Fragen stellen“, wirbt Fred Oppotsch, der langjährige Vorsitzende der Geraer Initiative gegen den Herztod. Der Geraer rechnet erneut mit 400 interessierten Gästen in der Rieger Showbühne.
Zu den Herz-Themen sollen im Rahmen der Veranstaltung auch Infoblätter beziehungsweise Zeitschriften ausgelegt werden. Außerdem können Besucher wie gewohnt Blutdruckmessungen durchführen lassen.
■ Was: Vorträge über das Herz
■ Wann: Freitag, 16. November 2018
■ Wo: Rieger Showbühne Gera
■ Der Eintritt ist frei.