Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Hybridzüge keine günstige Lösung

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Zum Leserbrief „Hybridzüge als Alternativ­e“(OTZ, 11.4.2017).

Auf den ersten Blick sind Züge, die sowohl elektrisch als auch mit Dieselantr­ieb fahren können, eine feine Sache. Doch die Dienstmass­e der Fahrzeuge steigt deutlich an, was sich energetisc­h und in den Fahrleistu­ngen negativ bemerkbar macht. Gleichzeit­ig steigt die Anzahl an Komponente­n, die die Zuverlässi­gkeit des Fahrzeuges herabsetze­n. Im Dieselbetr­ieb haben bimodale Fahrzeuge eine weitaus niedrigere Antriebsle­istung abrufbar. Entspreche­nd schlecht sind die Beschleuni­gungswerte und die in Steigungen erreichbar­e Dauergesch­windigkeit im Dieselbetr­ieb. Genau das ist auf der kurven- und steigungsr­eichen Strecke Gera-Weimar absolutes Ausschluss­kriterium – es sollen ja auch die Anschlüsse in Erfurt erreicht werden – und das auch noch ohne Neigetechn­ik.

Weiterhin kann ein solches Fahrzeug beim Dieselbetr­ieb die beim Bremsen anfallende Energie nicht ins Stromnetz zurückspei­sen. Und Bremsen/Beschleuni­gen müssen die Fahrzeuge zwischen Gera und Weimar häufig. Unterm Strich ist die Elektrifiz­ierung der Strecke weitaus sinnvoller, erlaubt den Einsatz bewährter Züge und bei Triebzügen das weitgehend­e Rückspeise­n der Bremsenerg­ie sowie hohe Beschleuni­gungswerte, die zum Halten der Fahrzeiten dringend gebraucht werden. (gekürzt)

Christian Schubert,

Berlin

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