Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Wildschweine sorgen für Stress bei Thüringer Jägern
Schwarzkittel-Population profitiert von mildem Winter und reichem Futterangebot
Das Wildschweinproblem sei aber eines, dass man europaweit beobachten könne. Früher, so Herrmann, hätten es die Wildschweine nicht bis in die Höhenlagen geschafft. Heute sei das anders. „Die Schwarzkittel gibt es in Thüringen flächendeckend bis zum Rennsteig“, sagt er.
Vor allem der milde Winter habe dafür gesorgt, „dass es mit der Vermehrung des Schwarzwildes wunderbar geklappt hat“. Deshalb seien die rund 12 000 Thüringer Jäger gefordert, einzugreifen – was auch geschieht.
Herrmann verweist darauf, dass es des Waidmanns gesetzliche Pflicht sei, für die Hege und Pflege des Wildbestandes Sorge zu tragen. Und dazu gehöre es, ihn zu regulieren, wo es notwendig sei. Bei den Wildschweinen sei das oft der Fall.
Denn partiell seien die Schwarzkittel die Tiere, die in der Landwirtschaft und im Forst die größten Schäden anrichten könnten. Eine Rotte Wildschweine in einem Feld, die bekomme man nicht so einfach heraus. Und stehe der Mais in der Blüte, oder wie jetzt der Raps, „dann sieht man sie im Feld auch nicht“. Was man allerdings deutlich erkennen könne seien die Schäden, die angerichtet wurden.
Im Thüringer Jagdverband sind etwa 7600 Jagdscheininhaber organisiert. Knapp 12 000 davon gibt es. Die Zahl steigt seit Jahren. Mit einem Organisationsgrad von etwa 70 Prozent sein man zufrieden, freut sich Frank Herrmann, „auch wenn es natürlich immer mehr sein können“.