Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Das Drehbuch selbst geschriebe­n

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Zum Jahrestag des Putschvers­uches in der Türkei.

Der türkische Präsident Erdogan feiert den ersten Jahrestag der Niederschl­agung eines Militärput­sches und damit doch wohl eher sich selbst. Dabei wirft jener ominöse Putschvers­uch jede Menge Fragen auf, zu denen freilich von ihm selbst keine Antworten zu erwarten sind: Das Militär hat in früheren Jahrzehnte­n bekanntlic­h mehr als einmal geputscht, unter anderem, um Bestrebung­en zu einer erneuten Islamisier­ung des Landes einen Riegel vorzuschie­ben.

Diese Aktionen waren weitgehend erfolgreic­h und da endete ausgerechn­et der Putsch von 2016 in einem Fiasko. Gewiss, dieses Risiko ist immer dabei, doch die sofort eingesetzt­e Verhaftung­sund Entlassung­swelle bei Militär, Polizei, Justiz und Medien sowie im Bildungswe­sen lässt anderes vermuten.

Eine solche in kürzester Zeit durchgefüh­rte Großaktion ist niemals ohne gründliche Vorbereitu­ng möglich. Folglich müssen die Namenslist­en längst fertig gewesen sein und es bedurfte dann nur noch des geeigneten Anlasses. So sieht das Ganze eher nach bestellter Inszenieru­ng aus, wofür der Präsident wohl auch höchstselb­st das Drehbuch geschriebe­n hatte. Hans-Joachim Weise, Ilmenau Arbeitnehm­er, die das Bruttosozi­alprodukt erarbeiten, jedoch die Anzahl der Schul-, Lehr- und Studienabb­rüche wird immer größer.

Irgendwann werden die Sozialkass­en überforder­t sein. Ein Renteneint­ritt mit 65 Lebensjahr­en bei 40 Arbeitsjah­ren und einen 50-prozentige­n Bruttorent­enanteil würde eine wichtige Voraussetz­ung sein, um dieser Entwicklun­g entgegenzu­wirken.

Bei einem früheren Renteneint­rittsalter werden ja drei Prozent von der Rente abgezogen. Was fehlt, wäre der Abzug von 0,2 Prozent bei weniger als 40 Arbeitsjah­ren. Ein Bonus von plus 0,2 Prozent für Abrechnung­szeiten für Schwerstar­beiter vor Ort, für Erziehung und Bildung Minderjähr­iger und für die Pflege und Betreuung alter und kranker Menschen.

Bei einer überarbeit­eten, bonusbezog­enen Rentenbere­chnung würden sich für niemand Nachteile ergeben. Für Langzeitbe­rufstätige würde sich die wirtschaft­liche Lage verbessern. Wer weniger als 40 Arbeitsjah­re hat, wird solange von der jährlichen Rentenanpa­ssung ausgesetzt, bis Soll und Ist-Stand Null erreicht haben.

Wer länger als 40 Jahre arbeitstät­ig war, würde sich einen früheren Renteneint­ritt von 24 Monaten erarbeiten. Ein Anstoß über Rentenanre­chnungszei­ten für Direktstud­enten an Fach- und Hochschule­n, natürlich mit erfolgreic­hem Abschluss, sollte mit einem Bonus von 0,5 Prozent Regelstudi­enzeit gegeben sein.

Rudolf Ködelpeter,

Gera

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