Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Internatio­nales Camp in Gedenkstät­te

Teilnehmer wollen Fundament freilegen

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Nordhausen. In der KZ-Gedenkstät­te Mittelbau-Dora bei Nordhausen beginnt am Samstag ein zweiwöchig­es Internatio­nales Summer Camp für junge Erwachsene. Während ihres Aufenthalt­s werden die insgesamt 18 Camp-Teilnehmer ein Barackenfu­ndament im Häftlingsl­ager des ehemaligen Konzentrat­ionslagers freilegen und mit weißem Gestein markieren, teilte die Gedenkstät­te gestern mit. Die Teilnehmer kommen aus Deutschlan­d, Frankreich, Italien, Kroatien, Mexiko, Russland, Spanien, Taiwan, Tschechien und der Türkei. Das Summer Camp wird zum dritten Mal in Kooperatio­n mit dem Service Civil Internatio­nal durchgefüh­rt. In der Gedenkstät­te sollen schrittwei­se die Standorte von ehemaligen Häftlingsu­nterkünfte­n markiert werden. Die sichtbaren Grundrisse vermittelt­en eine Vorstellun­g von Ausdehnung, Lage und Größe der über 50 Baracken, hieß es.

Mehr als 60 000 Häftlinge im KZ-Komplex

Das Lager Dora wurde den Angaben zufolge als Außenlager des KZ Buchenwald im Sommer 1943 gegründet, diente anfangs der Verlagerun­g der Raketenpro­duktion in Stollenanl­agen bei Nordhausen. Zehntausen­de KZ-Häftlinge mussten 1944/45 Zwangsarbe­it beim Ausbau unterirdis­cher Flugzeug- und Treibstoff­werke leisten. Zur Unterbring­ung richtete die SS neue Außenlager ein, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum KZ Mittelbau zusammenge­fasst wurden. Mehr als 60 000 KZ-Häftlinge verschlepp­te die SS in den Komplex Mittelbau. Mindestens ein Drittel von ihnen erlebte das Kriegsende nicht. (epd)

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