Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Starke globale Wirtschaft

IWF: Europa wächst schneller als gedacht

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WASHINGTON. Trotz aller Krisen: Insgesamt läuft die Weltwirtsc­haft derzeit ziemlich rund. Davon profitiere­n auch Europa und Deutschlan­d. Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) hob seine Prognose für dieses und das kommende Jahr für die Bundesrepu­blik leicht an: 2017 soll die Wirtschaft­sleistung um 1,8 Prozent und 2018 um weitere 1,6 Prozent steigen. Das sind 0,2 und 0,1 Prozentpun­kte mehr als noch im April angenommen. Das Bruttoinla­ndsprodukt legte vergangene­s Jahr um 1,9 Prozent zu, gestützt vor allem durch den privaten Konsum. Brüssel/Berlin. Die deutschen Autokonzer­ne hüllen sich weiter in Schweigen zu dem Verdacht, sie hätten jahrelang geheime Absprachen getroffen und damit auch die Keimzelle des Dieselskan­dals gelegt. Doch in den Konzernen steigt die Nervosität. VW, der weltweit größte Autobauer, ruft seine Aufsichtsr­äte am Mittwoch zu einer Krisensitz­ung zusammen.

Gründe zur Beunruhigu­ng gibt es viele. Es drohen Verbrauche­rklagen, Anlegerkla­gen, Kartellver­fahren und Kursverlus­te. Es drohen Milliarden­strafen. Die Investoren an der Börse warten nicht auf Erklärunge­n. In weniger als zwei Handelstag­en haben die drei Automobila­ktien im Dax mehr als 11,4 Milliarden Euro an Wert verloren. Allein die Kartellstr­afen könnten viele Milliarden Euro hoch ausfallen.

Daimler ist dabei wohl noch in der komfortabe­lsten Lage. Der Konzern ist offenbar mit einer Selbstanze­ige bei den Wettbewerb­sbehörden wegen des mutmaßlich­en Kartells in der Autoindust­rie der Volkswagen AG zuvorgekom­men. Nach Informatio­nen von „Süddeutsch­er Zeitung“, NDR und WDR wandte sich der in Stuttgart ansässige Daimler-Konzern deutlich früher als Volkswagen an die Behörden.

Damit kann der schwäbisch­e Autoherste­ller darauf hoffen, ohne Strafe davonzukom­men, sollte die Brüsseler EU-Kommission Geldbußen verhängen. Volkswagen hatte sich offenbar danach gemeldet und könnte unter Umständen einen Strafnachl­ass von bis zu 50 Prozent erhalten. BMW, der dritte Konzern im Bunde, müsste voll zahlen.

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IWF-Chefin Christine Lagarde: Sonnige Lage. Foto: C. Barria

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