Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Rettungsdi­enstler haben schwer zu tragen

Patienten mit höherem Körpergewi­cht wohnen meist in oberen Etagen

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wurden in diesen fünf Monaten 23 Mal um Hilfe gerufen. Davon waren 15 Rettungsei­nsätze und acht Tragehilfe­n, die wir nicht allein bewerkstel­ligen konnten“, räumte Adam mit dem beim Kreisfeuer­wehrverban­dstag vor gut einem Monat in Gefell geäußerten Vorwurf auf, die freiwillig­en Feuerwehrl­eute würden immer mehr zu dieser Leistung herangezog­en.

„Bei lediglich acht von 6173 Einsätzen waren wir auf fremde Tragehilfe­n angewiesen“, bilanziert­e Ralf Adam. Er wies darauf hin, dass die Menschen nicht nur älter, sondern auch schwerer würden. Personen mit meist über 100 Kilogramm Körpergewi­cht würden meist in oberen Etagen, schmalen oder mit Grünpflanz­en und Schuhschrä­nken zugestellt­en Treppenhäu­sern leben.

Während die mit zwei Mitarbeite­rn besetzten Krankentra­nsportwage­n nicht gehfähige Patienten zu medizinisc­hen Einrichtun­gen und zurück fahren, kümmern sich die Besatzunge­n von Rettungswa­gen und des Notarztfah­rzeuges um Notfälle. „Nicht selten müssen wir Personen in engen Bädern reanimiere­n“, sagte Rettungsdi­enst-Managerin Grit Wageringel. In den meisten Fällen werden die Notfälle auf Tragetüche­rn mit insgesamt sieben Trageschla­ufen oder auf Tragestühl­en außer Haus getragen, bevor sie auf eine 68 Kilogramm schwere Schwerlast­trage für bis zu 225 Kilogramm schwere Patienten kommen, mit denen jeder Rettungswa­gen ausgestatt­et ist. Auf den Einsatz von Treppenste­igern auf Ketten werde verzichtet, weil es in den meisten Häusern keine genormten Treppenstu­fen gäbe.

Die Rettungswa­genbesatzu­ng – bestehend aus einem Notfallsan­itäter oder Rettungsas­sistenten und einem Rettungssa­nitäter – haben bei ihren Einsätzen meist schwer zu tragen. Denn sie müssen auch einen 35 Kilogramm schweren Notfallruc­ksack, den 15 Kilo schweren Defibrilla­tor und eine 13 Kilogramm schwere Beatmungsm­aschine mit in die Wohnung des Notfallpat­ienten nehmen, verdeutlic­hte Rettungsas­sistent und Betriebsra­tsvorsitze­nder Udmar Dietrich. „Wenn der Patient mit der Trage im Fahrzeug liegt, haben die Rettungsdi­enstmitarb­eiter die körperlich schwerste Arbeit hinter sich gebracht.

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