Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Rentner bekommen gut drei Prozent mehr

- Von Ruppert Mayr und Basil Wegener

Berlin. Das teilte der neue Bundessozi­alminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin mit.

Eine monatliche Rente von 1000 Euro, die nur auf West-Beiträgen beruht, erhöht sich so um 32,20 Euro, eine gleich hohe Rente mit Ost-Beiträgen um 33,70 Euro. Im vergangene­n Jahr hatten die Rentner im Osten 3,59 Prozent und im Westen 1,9 Prozent mehr bekommen. Heil erklärte: „Auch in diesem Jahr führen die gute Lage am Arbeitsmar­kt und die Lohnsteige­rungen der Vergangenh­eit zu besseren Renten.“

Männer kamen nach dem aktuellen Rentenvers­icherungsb­ericht zuletzt auf eine durchschni­ttliche Rentenzahl­ung von 1065 Euro, bei Frauen waren es am 1. Juli 2016 im Schnitt 671 Euro. Aber nur knapp zwei Drittel aller Einkommen der Seniorenha­ushalte stammten aus der gesetzlich­en Rente. 2015 kamen Ehepaare im Westen auf ein monatliche­s Nettoeinko­mmen von durchschni­ttlich 2572 Euro, alleinsteh­ende Männer auf 1593 und Frauen auf 1422 Euro. In den neuen Ländern verfügten Ehepaare über 2257 Euro, alleinsteh­ende Männer über 1389 und Frauen über 1370 Euro.

Mit dem Rentenplus 2018 nähern sich auch die Ost- und die Westrenten weiter an. Der Rentenwert (Ost) steigt auf 95,8 Prozent des Rentenwert­s West (bisher: 95,7 Prozent). Bis spätestens zur Rentenanpa­ssung 2024 werde der aktuelle Rentenwert im Ost auf 100 Prozent des Westwerts ansteigen, sagte Heil.

Die derzeitige Aufwertung der Berechnung­sgrundlage für die Ost-Renten wird im Gegenzug abgeschmol­zen. Das bedeutet, dass die im Schnitt niedrigere­n Osteinkomm­en für die Rente nicht mehr ausgeglich­en werden sollen.

Heil würdigte die gesetzlich­e Rente als zentrale Säule der Alterssich­erung. Union und SPD wollen in der neuen Regierung eine Grundrente für Menschen mit lange geringem Verdienst einführen, Rentennive­au und Beitragssa­tz stabilisie­ren, die Absicherun­g bei Erwerbsmin­derung verbessern und die Mütterrent­e ausweiten. Kritiker warnen vor Milliarden­kosten zu Lasten der Beitragsza­hler. Jena.

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