Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Der Kampf um die Plätze im WM-Kader ist eröffnet

Die Testspiele gegen Spanien und Brasilien sind Charaktert­est für die Spieler und Entscheidu­ngshilfe für den Bundestrai­ner

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„Bereit wie nie“hieß es vor der WM 2014, „Vive La Mannschaft“zur EM 2016. Nun steht WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) an. Auf dem schwarzen Mannschaft­sbus prangte am Dienstag der neue Schlachtru­f: „Best NeVer Rest.“Das Wortspiel ist ein optisches, das golden hervorgeho­bene „V“in Never wirkt wie eine römische Fünf. Der fünfte deutsche WM-Titel soll herausspri­ngen.

Leon Goretzka nickte, als er den neuen Slogan begutachte­te. „Gerade wenn man Erfolg hatte, neigt man vielleicht dazu, sich darauf auszuruhen“, sagte der Schalker. „Da müssen wir gegensteue­rn und weiter Gas geben. Das ist die Grundlage, um Erfolg zu haben.“Löw wird das zufrieden vernommen haben. Ist es doch das große Thema des 58-Jährigen, seit er vor und während der EM 2016 einen Anflug von wenig zielführen­der Gemütlichk­eit ausgemacht hatte. Das hat sich geändert. Die Mannschaft ist seit 21 Partien ungeschlag­en.

Die Testspiele sind Löws letzte Gelegenhei­t, sein Personal vor der vorläufige­n Kader-Nominierun­g am 15. Mai auf „Best NeVer Rest“-Mentalität zu prüfen. Während es auf der Torwart-Position davon abhängt, ob Manuel Neuer nach seinem Mittelfußb­ruch rechtzeiti­g fit wird, sind drei Positionen noch offen: Für die Planstelle neben Toni Kroos und Mesut Özil im zentralen Mittelfeld hat der Bundestrai­ner mindestens drei erstklassi­ge Kandidaten zur Auswahl: Goretzka, Ilkay Gündogan und Sami Khedira. Auf dem linken Flügel können sich Julian Draxler und Leroy Sané empfehlen. Marco Reus ist ebenfalls ein Mann für die Position.

Neben der Zusammenst­ellung einer optimalen Startelf geht es für Löw darum, eine gesunde Personal-Mischung zu finden. Im Angriff scheint der Leipziger Timo Werner gesetzt (sieben Tore in zehn Länderspie­len). Dahinter konkurrier­en Mario Gomez und Sandro Wagner um den Platz als Stoßstürme­r. Gomez hat seit der Rückkehr zum VfB Stuttgart sechs Treffer erzielt, Wagner seit seiner Rückkehr zum FC Bayern fünf. Gute Argumente haben beide. Und der Gemütlichk­eit sind sie auch eher unverdächt­ig.

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Julian Draxler (l.) und Timo Werner zeigen sich in den neuen Auswärtstr­ikots. Foto: dpa

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