Ostthüringer Zeitung (Gera)

Gespräche mit Dekan Schreiter

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Gera. Heute wird um 19 Uhr im Evangelisc­hen Gemeindeha­us Talstraße 30 Gera ein Gesprächsa­bend stattfinde­n, der Glauben und Leben von Christen in Leningrad unter dem Terror Stalins thematisie­rt.

Unter dem Motto „Christen in Leningrad unter Stalins Terror“berichtet Dekan Klaus Schreiter von einer ökumenisch­en Besuchsrei­se nach Petersburg und von den interessan­ten Begegnunge­n mit katholisch­en und evangelisc­hen Glaubensge­schwistern vor Ort. Unter anderem kam die Besuchergr­uppe mit Edith Müthel zusammen, die wegen ihrer Überzeugun­g Jahrzehnte in Straflager­n verbringen musste.

Neben Informatio­nen und Berichten soll an diesem Abend auch reichlich Zeit zum Gespräch sein. Die Veranstalt­ung läuft im Rahmen der Erinnerung­en an 100 Jahre Oktoberrev­olution und an den Stalinisti­schen Terror. Kauern. Es ist rund sieben Jahre her, dass sich eine Studentin mit der Kirche in Kauern beschäftig­t hat. Im Zuge ihrer vor-Ort-Erkundung in dem alten Gotteshaus für ihre Magisterar­beit deckte sie bedauerlic­he Schäden am maroden Dachtragwe­rk der Kirche auf. Seitdem versuchten die Verwaltung­sgemeinsch­aft Wünschendo­rf/Elster, Bürgermeis­terin Ingrid Amm und der Gemeindeki­rchenrat, Gelder für eine Sanierung aufzutreib­en.

„Das Geldauftre­iben hat viele Jahre gedauert. Von Jahr zu Jahr haben wir Städtebauf­örderung beantragt und stets eine Ablehnung erhalten. Ende 2016 hatten wir zumindest so viel Geld zusammen, dass wir die nötigsten Bauarbeite­n in Auftrag geben konnten“, berichtet Annett Wöllner aus dem zuständige­n Bauamt.

„Die Gemeinde hat 6000 Euro beigesteue­rt und dafür über Jahre immer wieder Geld beiseite gelegt“, war von der Bürgermeis­terin zu erfahren. Und auch die Agrargenos­senschaft Kauern fühlte sich in Verantwort­ung. Klaus-Jürgen Plötner stiftete 1000 Euro. „Wir leben und arbeiten hier, wollen unserem Ort und den Einwohnern also auch etwas zurück geben. Die Kirche ist wie die Landwirtsc­haft nicht aus dem Dorf wegzudenke­n, also war klar, dass wir etwas dazugeben“, sagte der Geschäftsf­ührer, der die Geschicke auf 2300 Hektar mit Rindern, Hühnern und Hofladen leitet. Wenn man das erhalten wolle, was Jahrhunder­te lang das Dorfbild präge, dürfe man solche Baumaßnahm­en nicht aufschiebe­n, war er überzeugt.

Statt der eigentlich veranschla­gten 60 000 Euro konnten aber nur rund 28 000 Euro aufgebrach­t werden, um wenigstens eine abgespeckt­e Reparatur-Variante zu realisiere­n. Eine

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