LSB vergibt Medienpreis
Erfurt. Der Landessportbund Thüringen verleiht in diesem Jahr bereits zum elften Mal den Medienpreis. Den Siegern winken Geldpreise im Gesamtwert von 5000 Euro. Erstmals wird auch der Umgang von Thüringer Sportvereinen mit den sozialen Medien in die Jury-Beurteilung einfließen. In der Kategorie „Sport im Netz“werden neben der Beurteilung der besten Internetseiten der Thüringer Sportvereine erstmals auch die Auftritte in den sozialen Medien bewertet. Die Bewertung unter mehreren Gesichtspunkten nimmt eine unabhängige Jury vor. Einsendeschluss ist der 15. Juli, Die Gewinner werden offiziell am 27. September im Erfurter Steigerwaldstadion geehrt. Jena. Sie gehören eigentlich zum festen Inventar beim Frauen-Bundesligisten FF USV Jena: Amber Hearn und Julia Arnold. Jetzt haben die beiden entschieden, gemeinsam zum 1. FC Köln zu wechseln. Über die Gründe und Begleitumstände sprechen sie im Interview Klartext.
Warum Köln?
Wir haben uns die Stadt und den Verein angeschaut und waren beeindruckt. Beim FC war der Mannschaftsarzt der erste, den wir trafen – und wir hatten das Gefühl, als ob wir uns seit Jahren kennen. Das gleiche galt dann auch für den Trainer, der uns sehr offenherzig begrüßt hat. Das Umfeld wirkte sehr professionell. Sie haben einen Physio, einen Arzt, ein neues Gebäude, neue Spieler.
Professioneller als in Jena?!
Das mag so klingen – aber wissen werden wir es erst, wenn wir den Alltag in Köln auch erlebt haben.
Ist es hart, Jena zu verlassen?
Und wie. Ich bin jetzt sechs Jahre hier. Es ist eine tolle Stadt, in der ich auf viele freundliche Menschen getroffen bin.
Das ist eine der härtesten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe. Jena ist meine Heimat und wird es immer bleiben. Elf Jahre war ich hier. Dass ich einmal etwas anderes machen möchte, diesen Wunsch hatte ich schon öfter und es auch so kommuniziert. Jetzt ist es an der Zeit, mal raus in die Welt zu gehen. Der FF USV hat Ihnen doch aber ein „gutes Angebot“gemacht – so stand es in der Pressemitteilung.
Und trotzdem ist da der Wunsch, mal etwas anderes zu erleben. Hinzu kommt, dass ich schon etwas darüber enttäuscht bin, dass mit mir als eine der Letzten gesprochen wurde. Erst in der Woche vor dem letzten Spiel kam der Verein auf mich zu. Ich bin in Jena zuhause, hier ist mein Herz – da hätte ich mir gewünscht, dass die Vereinsführung das anders gehandhabt hätte. Ich hatte immer das Gefühl, dass man erwartet hat, dass ich sowieso bleibe. So wurde das für mich auch eine Entscheidung aus Prinzip.
Nun war der FF USV aber doch lange im Abstiegskampf – da hatte man doch andere Sorgen.
Es geht nicht darum, im März ein Angebot zu haben. Aber Gespräche über die Zukunft und die Planungen hätte man doch führen können. Ich war Kapitänin. Wir wissen alle, dass die finanziellen Mittel des Vereins begrenzt sind. Ich bin auch gänzlich ohne Forderungen in das Gespräch gegangen. In Jena ist man immer über das Zwischenmenschliche, über Wertschätzung gekommen – und das habe ich an gewissen Stellen vermisst.
Und Sie, Frau Hearn?
Wie bitte?
Nach so langer Zeit in Jena, war es uns wichtig, den uns ans Herz gewachsenen Menschen zuerst mitzuteilen, dass wir gehen und wo es hingeht. So war es auch abgesprochen. Und dann kam diese Pressemitteilung – ohne unsere Kenntnis. Ich konnte nicht mal meinem Arbeitgeber Bescheid geben, geschweige denn meinen Freunden. Die im Fußball übliche Methode ist, dass der neue Verein einen solchen Wechsel bekanntgibt. Und selbst wenn es der FF USV selbst machen möchte, hätte ich mir gewünscht, dass es in Absprache mit uns passiert. Ich hätte gern die Gelegenheit gehabt, mich in der Pressemitteilung bei allen zu bedanken.