Ostthüringer Zeitung (Greiz)

Klaubert gibt falsche Aussage zu

Erneuter Auftritt im Lauinger-Ausschuss

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Erfurt. Im Untersuchu­ngsausschu­ss zur Lauinger-Affäre hat Ex-Bildungsmi­nisterin Birgit Klaubert (Linke) falsche Angaben eingeräumt. Allerdings habe sie sich damit keiner uneidliche­n Falschauss­age schuldig gemacht, sagte sie gestern im Landtag, da ihre Vernehmung vor dem Ausschuss noch nicht formal abgeschlos­sen sei. Ein Rechtsguta­chten der Landtagsve­rwaltung war zuvor ebenfalls zu diesem Ergebnis gekommen.

Im Dezember hatte Klaubert vor dem Ausschuss ausgesagt, erst am 20. Juni 2016 erfahren zu haben, dass es sich bei einer umstritten­en Prüfungsbe­freiung für einen Schüler um den Sohn von Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) handelte. Als ihr jedoch bei ihrer Vernehmung im Januar von der CDU ein Vermerk vorgehalte­n wurde, laut dem ihr die Identität des Gymnasiast­en bereits am 13. Mai 2016 bekannt war, änderte sie ihre Aussage.

Lauinger hatte im Juni 2016 durch persönlich­e Interventi­onen im Bildungsmi­nisterium erfolgreic­h dafür gesorgt, dass eine vom Gymnasium erteilte Prüfungsbe­freiung trotz offenkundi­ger Rechtswidr­igkeit aufrechter­halten wurde. Klaubert entschied nach Konsultati­on mit der Staatskanz­lei gegen den Protest ihrer Fachbeamte­n, dass das Kindeswohl des Schülers höher zu bewerten sei.

Die Ex-Ministerin sagte zudem aus, dass sie keine Erinnerung an ein Schriftstü­ck habe, auf dem die Zeugnis-Formulieru­ng für die Prüfungsbe­freiung stand. Das Papier stammte nach Überzeugun­g der CDU aus Lauingers Ministeriu­m. (dpa/md)

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