Kommission überprüft Facebook
EU kritisiert Zugriff auf Nutzerkonten
Brüssel. Wegen der neuen Daten-Affäre bei Facebook hat EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani eine Überprüfung des Konzerns angekündigt. Anlass sind Medienberichte, wonach die Datenanalysefirma Cambridge Analytica private Informationen von mehr als 50 Millionen Nutzern des weltgrößten Internet-Netzwerks ausgewertet und mit den Ergebnissen den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump unterstützt hat.
Tajani sagte, es werde nun untersucht, ob es zu einem Missbrauch der Daten gekommen sei. EU-Justizkommissarin Vera Jourova will noch in dieser Woche bei ihrem US-Besuch mit Facebook und der Regierung in Washington über die Affäre sprechen. Der Konzern hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass er die Kooperation mit der Analysefirma wegen Verletzung der Datenschutzbestimmungen beende. Entgegen früheren Zusicherungen hätten Cambridge Analytica und ihre Dachgesellschaft SCL bis 2015 gesammelte Informationen über Facebook-Nutzer nicht gelöscht, hieß es. Cambridge Analytica soll der Trump-Kampagne dabei geholfen haben, mit als Werbung geschalteten, gezielten Botschaften bei Facebook Trump-Anhänger zu mobilisieren und potenzielle Wähler der Gegenkandidatin Hillary Clinton vom Urnengang abzubringen. (dpa)