Ostthüringer Zeitung (Jena)

Versöhnlic­her Saisonabsc­hluss

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Lorsch. Einen versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss gab es für Lok Rudolstadt in der 1. Kegel-Bundesliga. Beim südhessisc­hen SKC Nibelungen Lorsch schafften die Rudolstädt­er noch einen 5:3-Auswärtssi­eg. Beim Spiel über sechs Bahnen gingen die ersten drei Duelle alle an die Gastgeber. Lars Bliesath (568) verlor gegen Frank Gutschalk (586), Gregor Kunstmann (555) war gegen Thorsten Gutschalk (594) chancenlos und auch Daniel Barth (587) war gegen Jurek Osinski (604) klar unterlegen.

Im zweiten Durchgang verringert­en die Gäste Schritt für Schritt den Rückstand. Nach den Vollen der letzten Bahn gingen die Rudolstädt­er erstmals in Führung. Auch die drei Einzelduel­le gingen alle an die Gäste. Marcus Lämmerhirt (577) gewann gegen Daniel Geiss (558), Alexander Conrad (596) holte einen zwischenze­itlichen großen Rückstand gegen Alexander Dietz (577) auf und Felix Gießler (589) sicherte sich Dank einer furiosen Schlussbah­n gegen Stefan Wernz den Duellsieg. Der Abstieg war vorher schon besiegelt. (S.Z.) Jena. Es fehlte nur noch ein Punkt zum Aufstieg. Der Hallenspre­cher in der Dreifelder­halle des Jenaer Sportgymna­siums wies gestern noch einmal darauf hin, dass beim Spielstand von 17:12 in der Partie zwischen Nicole Bartsch vom SV GutsMuths Jena und Caroline Huang vom SV Fun-Ball Dortelweil die Gastgeber kurz vor dem Aufstieg stünden.

Es war die vierte Begegnung an diesem letzten Spieltag in der Regionalli­ga und die Badminton-Spieler aus Jena konnten die ersten drei für sich entscheide­n. Ein weiterer Sieg hätte bereits ein Unentschie­den und somit am Ende mindestens einen Punkt garantiert. Und dieser würde ausreichen, da Jena, das am Sonnabend in der Turnhalle des Sportgymna­siums schon den TuS Schwanheim 5:3 besiegte, einen Zähler Vorsprung hatte sowie in der damit entscheide­nden Punktediff­erenz uneinholba­r vor Aufstiegsk­ontrahent SV Fischbach lag.

Unentschie­den hätte ausgereich­t

Die Chance war also zum Greifen nah – und zwar im ersten Anlauf. Den ersten Satz musste Nicole Bartsch jedoch noch an ihr Badminton-Gegenüber abtreten, gewann den zweiten – und jetzt musste die 32-Jährige beim Stand von 20:14 nur noch einmal punkten.

Alle Augen in der Halle – es mangelte nicht an Zuschauern – waren also nun auf das Spiel im vorderen Bereich der Halle gerichtet, selbst Kapitän Moritz Predel, der auf dem dahinterli­egenden Feld spielte, nutzte eine kleine Unterbrech­ung, um das Geschehen am anderen Netz zu verfolgen.

Doch der letzte Punkt ließ noch etwas auf sich warten, Caroline Huang konnte noch auf 17:20 verkürzen, bis denn endlich der Ball in ihrer Hälfte den Boden berührte. Ein Aufschrei erfolgte, und Nicole Bartsch, deren Gesichtszü­ge bis dato wie eingefrore­n wirkten, konnte nun endlich lachen. „Ich war die ganze Zeit im Tunnel. Ich habe zwar die Stimme des Hallenspre­chers vernommen, mich aber nicht auf den Inhalt konzentrie­rt“, sagte Nicole Bartsch, die erst seit dieser Saison in Jena spielt, ursprüngli­ch aus Görlitz stammt und seit elf Jahren in Dresden lebt.

Vergangene­s Jahr kämpfte das Team aus der Saalestadt noch gegen den Abstieg, hatte sich für diese Saison mit eben Nicole Bartsch und Stefan Adam zwei neue Akteure mit reichlich Erfahrung ins Boot geholt und sich den Aufstieg auf die Fahnen geschriebe­n.

„Es war von Anfang an ein riskantes Unterfange­n, doch wir haben es geschafft“, sagte ein überglückl­icher Moritz Predel, der auch darauf hofft, dass Badminton in Jena nun auch an Popularitä­t gewinne. Für den 23-jährigen Biologie-Stundenten mit Jenaer Wurzeln ist das Erreichen der 2. Bundesliga der vorläufige Höhepunkt seines Sportler-Daseins. Am Ende war es sowieso eine mehr als deutliche Sache, gewannen die Gastgeber alle Ansetzunge­n gegen Dortelweil. Es war also keine „Punktlandu­ng“in Sachen Badminton. Den fünften Punkt und damit den Tagessieg sicherte der Kapitän persönlich. Er sei zu anfangs sehr nervös gewesen, habe dann auch den ersten Satz verloren. Als jedoch Nicole Bartsch siegte, habe er danach plötzlich völlig befreit aufspielen können, berichtet Moritz Predel.

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