Die Legende Herberger lebt
Am . März wäre der legendäre Fußballtrainer Jahre alt geworden. Stiftung pflegt sein Andenken
Geschichte. Dazu zählen auch die Bilder von Herberger, als er im Regenmantel den Rasen prüft und sich über das FritzWalter-Wetter freut. Und als der damals 57 Jahre alte Coach nach seinem 100. Spiel als Bundestrainer mit dem Coupe Jules Rimet im Arm von seinen Schützlingen auf Händen getragen wird. Es waren diese Bilder, die Herberger noch vor seinem Tod am 28. April 1977 zu einer Ikone machten. Hinzu kamen der Mythos um den „Geist von Spiez“und seine berühmten Weisheiten wie: „Der Ball ist rund“, „Der nächste Gegner ist immer der schwerste“, „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“und „Das Spiel dauert 90 Minuten“.
In Herbergers offizieller Amtszeit (13. September 1936 bis 7. Juni 1964) bestritt die DFB-Auswahl 167 Länderspiele - davon gewann sie 94 und verlor 46 (27 Unentschieden). Als Aktiver spielte Herberger erst für Waldhof Mannheim, dann für den VfR Mannheim, und schließlich für Tennis Borussia Berlin. Dreimal stand er selbst in der Nationalmannschaft und erzielte dabei zwei Tore.
Kurz nachdem der „Alte“als Bundestrainer abtrat, wurde sein Leben verfilmt – und zu seinem 80. Geburtstag brachte die Deutsche Post zum dritten Mal eine Sonderbriefmarke für eine Person der Gegenwart heraus. 2003 kam das „Wunder von Bern“auf die Leinwand, und im 50. Jubiläumsjahr 2004 erschienen allein in Deutschland 19 Bücher rund um die WM 1954.
Noch in den 70er Jahren wurden Herbergers Pläne bei der DFB-Trainerausbildung zur Definition der Begriffe „Strategie“und „Taktik“herangezogen. Er war Experte und ist eine Symbolfigur. Ein Denkmal braucht der große alte Mann des deutschen Fußballs nicht – obwohl die Stadt Mannheim ihn 2005 mit einer Bronzebüste im Congress Center ehrte. 361 Aktenordner umfassen seine lebenslang gesammelten Schriftstücke, über keinen anderen deutschen Trainer dürften so viele Bücher geschrieben worden sein. Und seit 1989 pflegt auch die SeppHerberger-Stiftung das Andenken an den „Chef“. (sid)