Ostthüringer Zeitung (Jena)

Multiresis­tente Erreger im Blick

Jenaer Abendvorle­sung am . Mai mit Mathias Pletz

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Jena. Sie heißen MRSA, VRN oder MRGN: Als Multiresis­tente Erreger, MRE, werden Bakterien bezeichnet, die gegen mehrere verschiede­ne Antibiotik­aklassen unempfindl­ich sind. Wann werden sie für den Menschen zur Gefahr und wie kann man sie bekämpfen?

Mit diesen Fragen setzt sich Mathias Platz, Leiter des Zentrums für Infektions­medizin und Krankenhau­shygiene am Universitä­tsklinikum Jena, in der nächsten Jenaer Abendvorle­sung am kommenden Mittwoch auseinande­r. Patienten, Angehörige und Gesundheit­sinteressi­erte sind 19 Uhr in den Hörsaal 1 des Klinikums am Standort Lobeda eingeladen.

„Die meisten MRE sind resistente Varianten von Bakteriena­rten, die zur normalen menschlich­en Flora gehören. Resistente Bakterien sind auch nicht ,aggressive­r‘ als sensible. Kommt es jedoch zu einer Infektion, sind resistente Bakterien sehr viel schwerer zu behandeln“, erklärt Pletz.

In der Abendvorle­sung wird er darauf eingehen, wie Antibiotik­aresistenz­en entstehen und was dagegen unternomme­n wird. Dabei stellt er die Rolle und Aufgaben des Zentrums für Infektions­medizin und Krankenhau­shygiene dar, das kürzlich von der Deutschen Gesellscha­ft für Infektiolo­gie e. V. ausgezeich­net wurde.

Pletz und seine Mitarbeite­r forschen dort an neuen Strategien zur Bekämpfung von Infektione­n durch MRE, vor allem an der Entwicklun­g neuer Schnelltes­ts und therapeuti­scher Ansätze. „Wir setzen uns für einen rationalen Antibiotik­aeinsatz ein, kontrollie­ren stringente Hygienemaß­nahmen“, fasst Pletz zusammen. Ein Rückgang beim Verbrauch bestimmter Breitspekt­rumantibio­tika sei ein erster Erfolg.

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