Nach dem Pokalsieg beginnt bei Rot-Weiß das Personal-Puzzle
Acht Verträge laufen beim Drittligisten aus, darunter auch der von Final-Torschütze Nikolaou. DFB forderte , Millionen Euro für Lizenz
konnte sich Tugay Uzan vor seinem Kreuzbandriss für eine Weiterbeschäftigung empfehlen. Sollten sich beide Seiten einigen, würde der Stürmer aber frühestens zur Rückrunde zur Verfügung stehen. Seine KnieOP steht kommende Woche an.
Den Endspiel-Sieg über Nordhausen feierte er trotz des Handicaps genauso ausgelassen wie seine Teamkollegen. Als der Abpfiff am Donnerstagnachmittag ertönte, stürmten Hunderte RotWeiß-Anhänger den Innenraum und ließen ihre Spieler hochleben. Mit dem knappen, aber verdienten 1:0-Sieg hatte der Drittligist seine lange Leidenszeit im Landespokal beendet und sich erstmals seit 2009 wieder für den DFB-Pokal qualifiziert.
„Wie sehr die Leute nach diesem Pokal gelechzt haben, hat man ja gesehen“, verwies Trainer Stefan Krämer auf die Jubelszenen auf dem Spielfeld. Als Erb dann endlich die Trophäe in den Himmel reckte, war das Erfurter Fußball-Glück perfekt. „Ich bin so happy, dass wir es geschafft haben“, sagte Nikolaou erleichtert.
Der 23-Jährige hatte zuvor das zähe Ringen auf dem Platz entschieden. Nach 52 Minuten gelang ihm per Kopf nach Aydins Eckball das Goldene Tor. „Es ist für alle hier; den Verein, die Region, die Fans. Es fühlt sich einfach nur geil an“, sagte er.
Jetzt warten alle gespannt auf den 2. Juni. Bis nächsten Freitag, 15.30 Uhr muss der Verein beim DFB die Erfüllung aller Auflagen und Bedingungen nachgewiesen haben, um die DrittligaLizenz zu erhalten. In einer Mitteilung ließ der FC Rot-Weiß wissen, dass es nach dem Pokalsieg und den damit verbundenen Einnahmen im DFB-Pokal von etwa 250 000 Euro (inklusive Vermarktungs- und Zuschauererlösen) noch um die Akquise von 100 000 Euro geht.
Eine vergleichsweise kleine Lücke, wenn man bedenkt, welche Forderungen der DFB im ersten Bescheid am 21. April gestellt hatte: 3,104 Millionen Euro sollten die Erfurter erbringen; nach einer Beschwerde waren es noch 2,968 Millionen. Eine Herkulesaufgabe, die Präsident Rolf Rombach und seine Mitstreiter zu bewältigen hatten. Sie schlossen dieses Defizit, laut Mitteilung, durch neue Sponsorenverträge, eine privat hinterlegte Liquiditätsreserve, die Verlängerung eines KontokorrentKredites, die Aktion „Gemeinsam eins“, die 150 000 Euro erbrachte und der Reduzierung der ursprünglich geplanten Personalkosten.
Damit beträgt der neue Saisonetat weiterhin 2,6 Millionen Euro; große Sprünge sind demnach auch in Zukunft nicht drin.